Altmühltal- Der Drei-Burgen-Steig
Altmühltal – Auf den Spuren der Ritter
Der Naturpark Altmühltal ist bekannt für seine geologischen Schätze. Aber diese findet man dort nicht nur unter der Erde, wie z.B. wunderbare Edelsteine und spektakuläre Fossilien, sondern auch über der Erde sind heute noch Spuren einer glorreichen Vergangenheit zu bewundern.
Aber um diesen Nahe zu kommen, muss man sich zu Fuß durch die Wälder auf die Anhöhe der Region begeben.
Wandern im Altmühltal- Drei–Burgen–Steig
Einer der schönsten und sehenswertesten Wanderrouten ist das Drei-Burgen-Steig. Dieser 2,3 km langer Rundweg beginnt in Riedenburg und führt an drei stolzen Burgen vorbei, wobei zwei davon nur noch als Ruinen zu bewundern sind.
Es war ein regnerischer Morgen, als wir unsere Wanderung begonnen haben. Wir stellten unseren Wagen auf einem kostenfreien Parkplatz in Riedenburg ab und gingen los. Nach einer kurzen Strecke, zeigte ein kleines unauffälliges Holzschild auf einen Trampelpfad nach oben auf den Berg. Wir bogen etwas unsicher dort ab und los ging die Wanderung.
Es ging steil nach oben, wobei der Weg nicht besonders schwierig war. Wir gingen durch einen tollen Wald. Der Duft der feuchten Blätter war betörend. Wir atmeten dieses Parfum tief ein und freuten uns auf das, was da noch kommen mag.
Die Burg Tachenstein
Nach kurzer Zeit erschien schon zwischen den Blättern die erste Burgruine, Tachenstein. Die Burg Tachenstein wurde irgendwann vor dem 16. Jh von eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechtern, den Wittelsbachern, erbaut.
Von der mächtigen Burganlage ist heute nur noch ein ca. 10 Meter hoher Turm übrig geblieben. Berührt man diese imposante Ruine, spürt man unter der Handfläche den Geist der Zeit. Faszinierend.
Faszinierend war aber auch der Blick von dort oben auf die Stadt Riedenburg. Die farbenprächtige Umrahmung der Stadt durch die wunderschönen Laubwälder und der Fluss Schambach, der sich durch die Stadt windet, boten eine unvergessliche Postkartenidylle.
Kreuzfelsen
Unweit von dieser Ruine liegt der Kreuzfelsen. Von diesem Ort hat man einen Ausblick auf die Orte des Guten und des Bösen.
Den Ort des Guten konnten konnten wir schnell erkennen. Das ist nämlich das 1860 gegründete Kloster St. Anna.
Den Ort des Bösens haben wir zwar auch gesehen, so richtig Böse kam er uns aber nicht vor. Es handelt sich dabei nämlich um eine Felsmauer zwischen Riedenburg und Gundlfing, die über den Fluss ragt, der sog. Teufelsfelsen.
Der Legende nach hat dort der Teufel in einem Spalt gewohnt und vorbeigehende Menschen zu einem Spiel herausgefordert. Verloren die Menschen, was meistens geschah, nahm er ihre Seele und liess sie in die Hölle fahren. Dieses Spiel zog er solange durch, bis er von einem Hirtenjungen besiegt wurde. Dann verschwand er von dort. So liess es sich auch erklären, dass wir außer dem Felsen nichts weiter gesehen haben. Worüber wir jetzt nicht unbedingt traurig waren.
Rabenstein in Riedenburg
Weiter ging es für uns durch die Wälder. Bald gelangten wir zur zweiten Ruine, Rabenstein. Diese älteste Burganlage war einst ein eigenständiger Herrensitz des Geschlechts Rabenstein. Übrig geblieben sind bis heute lediglich ein Teil der Ringmauer sowie Teile des Wohn- und Wehrturmes. Auch von hieraus hatten wir einen unglaublichen Blick auf die Stadt Riedenburg sowie im Osten auf die mächtige Burg Prunn, die wir später noch besuchen wollten.
Falkenhof Schloss Rosenburg
Zunächst ging es jedoch weiter zum Falkenhof Schloss Rosenburg. Die Burg Rosenburg ist die dritte Burg auf dieser Wanderroute. Aber anders als die beiden vorherigen, handelt es sich hierbei nicht um eine Ruine, sondern um eine imposante mittelalterliche Burganlage. Und das Besondere daran ist die Tatsache, dass dort eine eigene Falknerei betrieben wird, was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten.
Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, folgten wir den Rundweg durch den Hof und sahen sehr bald die majestätichen Greifvögel auf Holzstangen sitzen. Zunächst hatten wir gar nicht realisiert, was wir dort sahen, aber dann plötzlich: sie waren echt, sie waren viele und sie waren wunderschön. Zahlreiche Arten von Adlern, Falken, Geier, Uhus, etc. Sie alle starrten uns an und bald sollten wir sie anstarren, denn etwas später bekamen wir die Gelegenheit, sie beim täglichen Flugtraining zu beobachten.
Diese riesigen Greifvögel glitten in einem Abstand von nur wenigen Zentimetern über unsere Köpfe hinweg. Sie stiegen auf, wendeten und stürzten hinab, wobei sie ihr Jagdverhalten übten. Einfach irre sie so in Action zu sehen. Währenddessen wurde uns Zuschauern viel über die einzelnen Arten erzählt und erklärt.
Und obwohl es während dieser Vorführung fast durchgehend stark geregnet hat, ging die Zeit wie im Flug vorbei, im wahrsten Sinne des Wortes.
Nach dem Spektakel genossen wir auch eine Speise im Burgrestaurant und traten den Rückweg erholt und erfüllt an.
Die Burg Prun
Aber der Tag war noch nicht vorbei. Es wartete noch eine weitere Burg auf uns. Die Burg Prunn. Von weitem hatten wir sie schon gesehen, aber wir wollten ganz nah ran. Sie liegt ungefähr 12 km von Riedenburg entfernt. In ein paar Minuten waren wir mit dem Auto dort. Diese Anlage wurde ca. im 12 Jh. erbaut von den Adelsfamilien der Laaber und Frauenberger. Sie befindet sich heute in einem ausgezeichneten Zustand und begeistert mit ihrer imposanten Erscheinung.
Burgruine Rumburg
Ein Tag vier Burgen. Es sollte reichen. Wir sind zu unserem Hotel in Enkering aufgebrochen. Dort angekommen, erblickten wir bereits aus dem Wagen etwas Schönes. Ratet mal: eine Burgruine. Natürlich. Die Burgruine Rumburg. Also ist nicht vier, sondern fünf ist die Zahl des Tages.
Wir parkten am Hotel und los ging es. Auf zur Burg. Sie war nahe gelegen, ca. 2 km. Es ging anfänglich durch den Wald steil aufwärts und nach ein paar Minuten waren wir da. Sie war großflächig und wunderschön.
Diese Burg wurde erstmalig urkundlich im Jahr 1361 erwähnt und durchlebte, wie alle Burgen, eine wilde und abwechslungsreiche Zeit. Heute sind noch große Teile der Außenmauern und Türme relativ gut erhalten. Beim Betreten der Innenseite der Burgruine konnten wir einen Hauch Größe der vergangenen Tage erhaschen. Leider wurde es schon dunkel, so dass wir diesen Platz verlassen mussten.
Es war ein wunderbarer Tag. Trotz des bescheidenen Wetters waren die Wanderungen zu den 5 Burgen etwas Besonderes.
Nicht viele Orte können sich damit rühmen so viele Burgen, Burgruinen und Schlösser in einem relativ kleinen Umkreis zu haben, wie Riedenburg. Somit ist Riedenburg und der Naturpark Altmühlpark insgesamt für alle Geschichtsliebhaber und Liebhaber der vergangenen Zeiten und Urzeiten ein magischer Ort und ein absolutes Muss.