Schloss Sanssouci
Ausflug Lustschloss Sanssouci
Wir sind immer auf der Suche nach Ausflugszielen, die man von Hamburg aus innerhalb eines Tages erkunden kann. Eines der schönsten Ziele in diesem Sinne, ist das Schloss Sanssouci.
Also machten wir uns an einem sonnigen Sonntag in Mai auf in die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam. Das genaue Ziel war die Historische Mühle von Sanssouci, denn gegenüber diesem gibt es einen großen Parkplatz auf den man seinen Pkw für 9 Euro am Tag parken kann. Nach ca 3,5 Stunden sind wir am Zielort angekommen und haben planmäßig geparkt.
Gleich beim Parkplatz kann man die Eintrittskarten für das Schloss Sanssouci kaufen. Es gibt zwei Arten von Tickets. eines für 12,- Euro, das nur für das Schloss Sanssouci und eines für 19,- Euro, welches für alle vier Schlösser im Sanssouci Park gilt. Zahlt man weitere drei Euro, kann man in allen Schlössern fotografieren. Diese Fotos sind aber nur für den persönlichen Gebrauch zu verwenden. Deswegen findet ihr in diesem Beitrag auch keine Fotos aus dem Inneren des Schlosses.
Interessant ist die Tatsache, dass schon beim Verkauf der Tickets darauf geachtet wird, dass die einzelnen Säle während der Besichtigung nicht zu voll werden. Um das gewährleisten zu können, wird nur einer bestimmten Anzahl von Besuchern der Zugang zu einem bestimmten Zeitpunkt gewährt.
So sieht man denn über den Ticketschaltern Monitore auf denen man erkennen kann wieviele Tickets für welche Uhrzeit noch zur Verfügung stehen. Wir haben z.B. unsere Tickets für 13 Uhr gekauft, obwohl wir schon um 10.30 Uhr dort angekommen waren. So hatten wir noch genügend Zeit vorher durch den Park zu schlendern und die Sonne zu genießen.
Da wir relativ früh dort waren, hatten wir auch Glück und es waren nicht viele Menschen vor uns in der Warteschlange. Allerdings kann sich das sehr schnell ändern, denn es kommen am laufenden Band Reisebusse mit Besuchern aus aller Welt an. Hat man dann auf einmal jemanden vor einem der für 60 Personen Tickets kauft, kann das schon recht nervig werden. Daher bietet es sich an, die Tickes online im Voraus zu kaufen. Dann kann man sich ein eventuell langes Anstehen vor der Kasse ersparen.
Wir jedenfalls hatten Glück und haben recht zügig unsere Tickets für das Schloss Sanssouci in den Händen halten können. Danach konnte der Spass beginnen.
Die bereits oben erwähnte Historische Mühle befindet sich gleich auf der anderen Straßenseite und bietet ein sehr schönes Fotomotiv. Die Mühle ist aber mehr als nur ein Fotomotiv.
Bei einem Besuch kann man auch alles über die Mühlentechnik lernen, den auf den oberen Ebenen befindet sich ein Technikmuseum. Da das Wetter an diesem Tag viel zu schön war, um die Zeit drinnen zu verbringen, hatten wir nicht vor die Mühle zu besichtigen. Darüber hinaus war sie bis Mittag ohnehin wegen einer Privatveranstaltung geschlossen.
Daher haben wir uns gleich zum Schloss begeben, der sich gleich am Ende des Weges befand, welcher vom der Straße hoch führte.
Das vom Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, nach den Skizzen des Königs Friedrich des Großen, geplante Schloss im Stil des Rokoko wurde im Zeitraum 1745 bis 1747 errichtet und erlangte sein Ruhm aufgrund seiner pompösen Erscheinung. Dieser Erscheinung ist es auch zu verdanken, dass das Schloss bis heute noch teilweise als das preußische Versailles bezeichnet wird.

Wir spazierten am Schloss vorbei und kamen zu dem großen Vorplatz, von wo aus man einen beeindruckenden Blick auf den sich unterhalb der Terrassen befindlichen weitläufigen Ziergarten, der mit Statuen und einer Brunnenanlage geschmückt ist und zum Spaziergehen und Verweilen einlädt.
Dieser atemberaubende Park wurde 1990 sogar in die Liste der UNESCO Weltkultur- und Naturerbe aufgenommen.
Diese Einladung wollten wir annehmen und bis zum Einlass in das Schloss dort Spaziergehen und den sonnigen Tag in einem historischen Flair genießen.
Auf dem Weg zum Garten erkennt man einen weiteren Grund für die Faszination, welche das bekannteste Hohenzollern Schloss in Brandenburg ausübt. Diese ist begründet in der Stellung des Weinbaus in der künstlerischen Gestaltung des Schlossgartens, die sich durch das Anlegen von sechs Weinterassen am Südhang manifestiert.
Verantwortlich für diese Gestaltung war ebenfalls Friedrich Wilhelm II. An den Wänden der Stützmauern der einzelnen Terrassen wurden 168 verglaste Nischen angelegt in denen ausländische Wein- und Obstsorten angebaut wurden. Und auf den Flächen dazwischen wachsen heimische Sorten.
Auf der obersten Terrassen liegt auch das Grab des am 17.08.1786 verstorbenen „Alten Fritz“, wie Friedrich Wilhelm II im Volksmund genannt wurde.
Gleich unterhalb der Terrassen gelangt man zu der beides erwähnten tollen Brunnenanlage.
Von dort aus führen Wege in alle Richtungen und am Ende dieser Wege befinden sich jeweils die weiteren Schlösser des Parks.
Wir sind sodann kilometerweit geschlendert, haben die Schönheit der Natur und der Bauwerke bewundert und zahlreiche Fotos gemacht.
Besonders erwähnenswert ist, unserer Meinung nach, noch die prächtige aus Marmor gehauene Muschelkaskade genannt „die Neptungrotte“.
Vor lautem Staunen und Bewundern haben wir fast die Zeit vergessen. Aber glücklicherweise eben nur fast.
Besuch Schloss Sanssouci Erfahrungen
Wir sind dann zügig zum Schloss geeilt, da sich unsere Eintrittszeit näherte. Dort angekommen, haben wir eine Warteschlange angetroffen und uns angestellt. Ein paar Minuten später öffnete sich die Tür und es wurde eine Uhrzeit aufgerufen.
All diejenigen, die Tickets für diese Uhrzeit hatten konnten nun reingehen. Die Führung durch das Schloss erfolgte mit Hilfe eines Audioguides. Dazu bekamen wir ein kleines Gerät, etwa in der Größe eines Handys und wir konnten die Sprache auswählen. Sodann wurde wir aufgefordert, die Rücksäcke nach vorne auf die Brust zu nehmen und es konnte losgehen.
Wir schalteten das Gerät an und es setzte klassische Musik ein. Prompt wurden wir in die Zeit von Friedrich des Großen versetzt und eine Stimme führte uns dann durch die einzelnen Räume.
Wir erfuhren, dass für Friedrich Wilhelm II dieses Schloss als Refugium diente, in welchem er sich von seinem sonst so anstrengenden Regierungsgeschäften erholen und wo er die schönen Dinge des königlichen Lebens genießen konnte.
Friedrich der Große bewohnte dieses Schloss ohne seine Ehefrau. Statt dessen verbrachte er die meiste Zeit dort mit Freunden und sie alle genossen das elegante Leben in vollen Zügen. Der Name des Schlosses Sanssouci (franz.: ohne Sorge) war dort Program.
Die elf prächtigen Räume des Schlosses, die wir der Reihe nach besichtigen konnten sind voll von wunderschönen Gemälden und beeindrucken durch goldene Wand- und Deckenverzierungen sowie durch elegante Ausstattungsgegenstände. Wir durchschritten u.a. das Arbeitszimmer des Königs, das Musikzimmer, den imposanten Marmorsaal sowie einige Gästezimmer, unter anderen das Voltairzimmer.
Wir konnten auch einen Blick in die Bibliothek werfen, die für Besucher nicht geöffnet ist. Unter den Originalteilen finden sich unter anderem das Klavier und der Schreibtisch des Königs, wie auch der Ledersessel, in welchem er im Alter verstorben war.
Beim Durchschreiten der Räume fühlten wir uns wie in einer anderen Epoche. Die faszinierenden Eindrücke in Kombination mit der klassischen Musik der damaligen Zeit rissen uns aus der modernen Welt und trugen uns einfach fort.
Nach dem Besuch des Schlosses haben wir noch die Boutiquen besucht, in denen man sich mit königliche Souvenirs eindecken konnte. Angeboten wird alles von Porzellangeschirr, über goldene Manschettenknöpfe bis hin zu Spazierstöcken und königlichen Küchenschürzen.
Wir haben uns aber mit den gesammelten Eindrücken begnügt und haben nichts weiter gekauft. Vielmehr sind wir Richtung Parkplatz gegangen, wobei wir beim Verlassen des Parks von einem Zeitgenossen des Königs verabschiedet wurden.
Unserer Meinung nach, ist ein Besuch dieses wunderbaren Lustschlosses ein Muss für jeden. Nicht nur weil man dabei mehr über das Leben und die Vorlieben des berühmten und berüchtigten König Friedrich des Großen, mit dessen Namen dieses Schlosses eng verbunden ist, lernen kann.
Bei einem genussvollem Spaziergang durch diese prächtige Parkanlage kann man auch eine Zeitreise antreten und sich in die Zeit der „Sorglosen“ katapultieren lassen. Eine Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Zusammenfassung:
Öffnungszeiten:
- April bis Oktober: Dienstag – Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr
- November bis März: Dienstag – Sonntag: 10:00 – 18:00 Uhr
- Montags: geschlossen
Eintrittspreise:
- Sanssouci Park: kostenfrei
- Sanssouci Schloss: 12,00 Euro/Pers. für das Schloss Sanssouci
- Alle vier Schlösser im Park: 19,00 Euro/Pers.
- Fotografieren im Inneren: 3,00 Euro
Um sich das lange Anstehen vor der Kasse zu ersparen, empfehlen wir die die Tickets im Voraus online zu kaufen.
Anreise:
- per Pkw oder Reisebus
- Kosten: 9,- Euro/Tag