Bad Suderode
Unsere Reisebericht aus Bad Suderode
Im Harz kann man etliche schöne Kurorte besichtigen und genießen. Ein sehr schöner und idyllischer Kurort ist unserer Meinung nach, der am nördlichen Rand des Harzes gelegene Bad Suderode.
Uns hat dieses Städtchen schon beim ersten Begehen begeistert. Die schönen alten Häuser sowie die historische Parkanlage sind eine Augenweide. Auch zählt Bad Suderode zu den schönsten Heilbäder Deutschlands.
Den ausgezeichneten Ruf als Kurort verdankt die Stadt seit dem Jahr 1826 dem Behringer Brunnen. Mit mehr als 2.500 mg Calcium pro Liter zählt dieser zu den stärksten Calciumquellen Europas und ist für die sogenannte Mineraltherapie als Basistherapie bei Osteoporose besonders gut geeignet.
Und weil wir all das bei unserer Anreise gewusst haben, hatten wir erwartet, dass der Ort überlaufen sein würde, insbesondere weil das Wetter an diesem Pfingstwochenende traumhaft war. Aber die Realität war eine andere. Der Ort war wie ausgestorben. Die Straßen leergefegt und nur einzeln konnten wir einige Menschen beim Spazierengehen oder Fahrradfahren beobachte.
Bad Suderode Therme – das Calciumsolebad
Als wir uns dann nach dem Calciumsole-Heilbad erkundigt und erfahren haben, dass dieser schon seit 2013 geschlossen ist, ergab die zuvor gesehene Leere einen Sinn. Wir begaben uns zur Therme und erblickten durch die Fenster des leerstehenden Gebäudes die leeren Schwimmbecken. Die Gebäude waren dem Verfall preisgegeben. Eine Schande.
Wie kann man nur ein derart berühmtes und staatlich anerkanntes Heilbad, wie das Calciumsolebad Bad Suderode zugrunde gehen lassen.
Das einstige elegante Kurbad war die Hauptattraktion der Stadt und zog jährlich Tausende von Gästen nach Bad Suderode. Doch nun lag es brach und die Gäste blieben weg.
Beim Spaziergehen konnte man bereits die ersten verfallenen Häuser bemerken und man konnte sich kaum den Eindruck erwehren, dass die schönsten Tage dieser sympathischen Ortschaft vorbei sind. Sicherlich könnte man diesen Trend umkehren, indem man Geld in die Hand nimmt und das Heilbad wieder im neuen Glanz erstrahlen lassen würde.
Aber ohne eine solche Investition wird es kaum möglich sei. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen zusammenreißen und alsbald einen Plan erarbeiten, um erneut Leben in diesen schmucken Kurt einzublasen.
Wanderung in der Nähe von Bad Süderode
Glücklicherweise hat Bad Suderode noch mehr zu bieten als das Heilbad. Und so machten wir uns auf, die Umgebung zu erkunden.
Wir starteten unsere Wanderung um Bad Suderode am Heilbad und schritten zunächst durch die schönen Wälder, welche die Stadt umgeben. Sehr bald schon kamen wir an die Lessinghöhle, eine stillgelegte Bergbaugrube, die uns daran erinnerte, dass wir uns im Harz befinden und welche heute ein geschütztes Fledermaus-Quartier ist.

Aussichtsplattform – Anhaltinischer Salstein
Wir folgten dem wunderschönen Waldweg weiter und kamen plötzlich an einer natürlichen Aussichtsplattform an von der wir einen traumhaften Ausblick auf die dichten Wälder des Harzes hatten. Wir konnten kaum glauben, dass das, was wir da sahen der Harz war.
So weit das Auge reicht, sahen wir einen mächtigen gesunden Wald. Nicht diese ausgetrockneten Silhouetten der Bäume, die irgendwann mal in der Vergangenheit einen Wald darstellten, wie im westlichen Teil des Harzes. Nein. Gesunde kräftige Bäume, die einen Mischwald bildetet. Einfach herrlich. Wir verbrachten dort einige Zeit, denn wir konnten uns nicht satt sehen.
Ein paar Meter weiter oberhalb dieser Plattform fanden wir dann auch die Stempelstelle Nr. 186 der Harzer Wandernadel.
Calcium-Quelle Stecklenberg
Wir setzten unsere Wanderung fort und wollten die zwei Burgen in der Nähe von Bad Suderode, die Stecklenburg sowie die Lauenburg, erreichen. Doch zuvor kamen wir bei der Calciumquelle Stecklenberg an. An einer großen Lichtung erreichte das calciumhaltige natürliche Mineralwasser aus einem wunderschönen aus Stein gemachten Quelle ans Tageslicht.
Das natürliche Wasser plätscherte verlockend in der Sonne und unsere Lippen sehnten sich nach einem kräftigen Schluck.
Doch dann mussten wir dort auf einem Schild lesen, dass es sich bei dem Wasser nicht um Trinkwasser handele, da es zu viele Mineralien beinhalte. Konnte das wirklich sein? Konnte etwas so schönes, natürliches und nährstoffreiches wirklich ungenießbar sein?

Wir konnten uns das nicht vorstellen und wollten es auch nicht. Zu schön war das feuchte Kühl und zu heiß war die Sonne. Also nahmen wir einen Schluck und was sollen wir sagen, das Schild hatte Recht. Es war zwar nicht ungenießbar, aber gut schmecken tat es auch nicht. Schnell verging uns die Lust auf das Quellwasser und wir begnügten uns mit dem Wasser aus unseren Trinkflaschen.
Wir chillten noch eine Zeitlang an den aus Holz und Stein gebauten Sitzgelegenheiten, bevor wir dann weiter nach oben schritten in Richtung der Burgen.
Die Stecklenburg
Als erstes stießen wir auf die Stecklenburg bzw. auf die übriggebliebene Ruine der im 11 Jahrhundert erbaute Burg. Sie liegt auf einer Anhöhe von 250 m und nur wenige hundert Meter von der Lauenburg entfernt. Aufgrund dieser Nähe gibt es Meinungen, die vermuten, dass sie einst Teil der Lauenburg war.
Allerdings gibt es keine schriftlichen Belege, die diese Theorie belegen könnten. Wie dem auch sei, die heute Denkmal geschützte Burgruine ist ein Zeuge einer stolzen Vergangenheit und ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen und sich inspirieren lassen kann. Hier fanden wir auch die zweite Stempelstelle unserer Wanderung, nämlich die der Burgen & Schösser – Stecklenburg.

Die Lauenburg
Von dort aus folgten wir einem Waldweg weiter nach oben und gelangten nach nur ca. 500 Meter zur Lauenburg. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die Lauenburg im Jahre 1164.
Die mächtige Festungsanlage gehört mit ihrer 350 Meter Gesamtlänge zu den größten Burgen im Harzgebiete. Die Burganlage liegt auf einer Höhe von 341 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und ist allseitig von steil abfallenden Berghängen umgeben. Eine ideale Position für eine romanische Festungsanlage.
Von der Lauenburg ist heute nur noch eine Ruine übriggeblieben, bei der es eigentlich um zwei Ruinen handelt, nämlich um die der Großen Lauenburg und die der kleinen Lauenburg. Leider sind heute von der Hauptburg nur noch wenige Reste der Türme und Mauern erhalten. Das einzige Bauwerk der gesamten Festungsanlage, welches heute noch relativ gut erhalten ist, ist der Bergfried der Vorburg.
Aufgrund seiner ca. 17 Meter hohe Ruine ist schon von weitem gut sichtbar. In ihr wurde im Jahre 2014 ein Aussichtsturm hinein gebaut, den wir selbstverständlich bestiegen haben und von wo aus wir einen schönen Ausblick über die umliegenden Ortschaften und das nördliche Harzgebiet genießen konnten.
Der Preußenturm
Von der Lauenburg ging es für uns zurück nach Bad Suderode. Da wir in der Nähe des Kurparkes untergebracht waren, wollten wir noch unbedingt den Preußenturm besichtigen, der auf dem Schwedderberg oberhalb vom Kurpark in Bad Suderode steht.
Wir starteten am Kurpark gemäß den dortigen Schildern. Recht bald folgten wir einem Pfad nach rechts, der uns steil nach oben auf dem Schwedderberg brachte. Nach nur wenigen hundert Metern erblicken wir sodann den Preußenturm. Der erste Preußenturm wurde im Jahre 1845 erbaut. Der heutige Preußenturm wurde 1953 errichtet.
Da die Aussichtsplattform über den Baumwipfel liegt, hatten wir von dort oben aus, eine fantastische Sicht bis hin zum ca. 36 km entfernten Brocken. An dieser Stelle erhielten wir auch unseren letzten Stempel des Tages, nämlich die Nummer 185-Preußenturm.
Die untergehende Sonne umschloss die Natur in einem gelbe/orangen Schleier, die warme Luft vibrierte und die Vögel brachten uns ihre Gesänge zum Abschluss des Tages dar. Einfach herrlich.
Schmalspurbahn Bad Suderode
Aber wir weigerten uns den Tag abzuschließen. Es gab noch eine Sehenswürdigkeit, die wir den ganzen Tag über, gehört hatten und jetzt am Abend auch noch sehen wollten, nämlich die Harzer Schmalspurbahn von Bad Suderode. Überall wo wir im Laufe des Tages waren, konnten wir das Pfeifen der wunderbaren Dampflok vernehmen.
Die Bahn durchbrach die Stille, blieb aber dennoch für uns unsichtbar. Also wollten wir noch zum Bahnhof. Aber es war schon spät, nach 19:00 Uhr. Würden wie sie überhaupt noch sehen? Diese Frage wurde durch ein erneutes Pfeifen der Lok beantwortet.
Wir sprangen ins Auto und fuhren schnell zum Bahnhof und tatsächlich hatten wir Glück. Sie war noch da. Sie wurde gerade für den nächsten Tag vorbereitet. Und so konnten wir noch einen Blick von dieser großartigen Lokomotive erhaschen. Während der Bahnhof menschenleer war, eilte der Zug in sein Nachtquartier und fuhr dabei langsam an uns vorbei. Welch ein toller Anblick.
Damit konnte ein wirklich einzigartiger Tag zu Ende gehen. Insgesamt haben wir ca. 22 Kilometer zurückgelegt und viele schöne Sachen gesehen und eine wundervolle Natur erlebt.
Unsere Reiseberichte aus dem Harz:
- Wanderung zum Brocken: von Oderbrück
- Wanderung zum Brocken: von Schierke
- Wanderung zu den Luchsen: Wanderung zum Wildkatzengehege in Bad Harzburg Harz
- Kästeklippentour: von Bad Harzburg zu den Kästenklippen und Treppenstein
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- Wanderung zur Wolfswarte: Wandern in Altenau
- Wanderung auf dem Wurmberg
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- Die Teufelsmauer: Eine der schönsten kurzen Wanderungen
- Bad Suderode: Ein sehr schöner und idyllischer Kurort