Baumwipfelpfad – Bad Harzburg, Harz
Wenn einem das Herz wieder nach dem Berg ruft, in unserem Fall ist das stets das Herz meiner Frau, heißt es ab in den Harz. Nicht weil es das schönste Gebirge ist, aber weil es das einzige ist, das man in Form eines Tagesausflugs genießen kann.
An einem sonnigen Frühlingstag war es mal wieder soweit: mein Frau hörte den Berg rufen. Also morgens früh ins Auto und auf in den Harz. Aber die Frage war: wohin in den Harz? Es gibt zahlreiche schöne und interessante Destinationen im Harz. Man kann an einem Tag jedoch nur einen Ort besuchen. Also musste eine Entscheidung her.
Wir wollten wandern, aber auch etwas Neues sehen. Und da es keinen Spaß macht unwissend durch einen Wald zu laufen, wollten wir auch über ihn Neues erfahren. Für dieses Gesamtpaket gibt es eigentlich nur ein Ziel: den Baumwipfelpfad in Bad Harzburg.
Da wir ja schon zuvor in Bad Harzburg waren, haben wir sehr schnell unseren Parkplatz gefunden. Weil dort ein Impfzentrum aufgebaut war, haben wir gleich einen Corona Test mitgemacht. Und dann ging es los.
Der Baumwipfelpfad startet fast im Zentrum der Stadt. Wir kauften zwei Tickets und nach wenigen Metern waren wir beim Einstiegsturm. Dieser 30 Meter hohe Turm bietet in 26 Meter Höhe eine Aufsichtsplattform mit einem wunderbaren Panoramablick über den Harz und ist gleichzeitig der Starpunkt des Wimpfelpfades.
Vor dort aus geht es in luftiger Höhe 1000 Meter lang über die Baumkronen des Harzes. Nicht jedoch bevor man das obligatorische Foto auf der Plattform mit dem Glasboden gemacht hat.
Über die faszinierende Perspektive hinaus, bietet der Pfad auch viel Wissenswertes an. Alle paar Meter sind Infotafeln aufgebaut mit deren Hilfe man viel über die Flora und Fauna des Waldes lernen kann.
Es werden die Bewohner vorgestellt, aber auch Fertigkeiten vermittelt, z. B. hinsichtlich der Altersbestimmung von Bäumen. Es ist eine spannende Reise durch die Natur, die nicht nur für die Kleinen interessant und empfehlenswert ist.
Wer danach immer noch nicht genug von den luftigen Höhen des Harzes hat, kann noch eine Fahrt mit der BaumSchwebeBahn unternehmen. Dessen Startplattform in Höhe von 460 Meter auf dem Burgberg erreicht man problemlos nach einem kurzen Anstieg. Danach schwebt man 1000 Meter lang hinunter zum Baumwipfelpfad. Bei einer Schwebegeschwindigkeit von ca. 15 km/h dauert die Reise ca. 6 Minuten.
Wir jedenfalls starteten, nachdem wir den Baumwipfelpfad abgearbeitet haben, unsere Wanderung. Es ging kilometerweit durch märchenhafte Waldwege, entlang an großartigen Aussichtspunkten, wie zum Beispiel mit Blick auf den Brocken bis hin zum Wildkatzengehege.
Leider waren auch die Bewohner dieses Geheges, wie schon beim Wildkatzengehege am Ende des Wildkatzenstiegs, mehr als schüchtern und zurückhaltend Wir hatten Glück, dass wir zumindest eine entspannte Wildkatze erhaschen konnten. Aber egal. Der Weg ist das Ziel. Die Wanderung dorthin war jedenfalls lohnend.
Nach ca. 5 Stunden und 16 km waren wir wieder am Parkplatz angekommen. Aber nach Hause wollten wir noch nicht. Also fuhren wir ein paar Kilometer aus der Stadt heraus zum Widlkatzengehege am Ende des Wildkatzenstiegs. Aber auch dieses Mal war es, aus nicht nachvollziehbaren Gründen, für das Publikum geschlossen. Ein wahrlich trostloser Anblick. Also gingen wir ein paar Hundert Meter weiter und machten auf der grünen Wiese einen Picknick.
Anschließend traten wir entspannt und gestärkt die Heimreise an. Meine Frau war glücklich und ich irgendwie auch. Der Harz hat es mal wieder geschafft.
Wandern im Harz: von Bad Harzburg zu den Kästenklippen und Treppenstein
Auch wenn man jahrelang immer wieder im Harz unterwegs ist, gibt es immer wieder neues zu sehen und zu erleben. So haben wir auch dieses Mal eine neue Wanderroute entdeckt, die uns sehr gefallen hat. Da wir in Bad Harzburg übernachtet haben, suchten wir eine Wanderung in der Nähe der Stadt und haben die Kästeklippentour entdeckt.
Kästeklippen
Gestartet sind wir vom Parkplatz des Café Goldberg. Dieser liegt etwas 3 km außerhalb von Bad Harzburg. Bei der Anfahrt sind wir kurz vor der Ankunft an einem Camping vorbeigefahren und dann führte uns der Weg in den Wald. An einer Stelle muss man nach links abbiegen und nach wenigen hundert Metern kommt man beim Café Goldberg an. Aber da dort nur wenig Parkplätze vorhanden sind, haben wir unser Wagen bei der Abbiegung abgestellt. Dort war der Weg etwas breiter, so dass wir niemanden behindert haben. Von dort aus ging es dann zu Fuß weiter.
Die ca. 12 km lange Wanderstrecke ist mit dem Symbol des „Alten vom Berge“ markiert, der gleichzeitig auch das Ziel dieser Wanderung ist. Wir folgten den Wegweisern in Richtung zum „Wasserhaus“. Danach folgt ein etwas längerer Anstieg im Gläsekental an einem schönen Bach entlang bevor man dann zur Kästestraße gelangt.
Alten vom Berge
Die Strecke führt weiter an der Schutzhütte „Alt Schlewecke“ vorbei bis hin zum Ziel der Wanderung, zu den Kästeklippen. Als wir diese nach ca. 6 km erreicht hatten, standen wir dort oben wie auf einer „Felsenterasse“ und es bot sich uns ein wunderbarer weitläufiger Ausblick über den Nationalpark Harz an.
Jedoch suchten wir fieberhaft den „Alten vom Berge“. Dieser war auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Als wir dann aber zum ausgeschilderten Aussichtspunkt am Rand der „Felsenterasse“ angekommen waren, erblickten wir den sympathischen „Alten vom Berge“. Ein Felsbrocken in Form eines Gesichts. Einfach nur schön.
Wir ruhten uns dort oben etwas aus und blickten dabei in die Ferne. Danach ging es weiter über den Steinbrecherweg, vorbei an der Schutzhütte Goldberg und zurück zum Café Goldberg.
Treppenstein
Allerdings passierten wir auf dem Rückweg noch den „Treppenstein“. Diese bizarre Felsklippe war das zweite Highlight unserer Wanderung. Dabei handelt es sich um eine langgestreckte Felsformation aus Granitstein, die man mit Hilfe von uralten in den Stein gehauenen Stufen besteigen kann. Entdeckungen in der Umgebung des Treppensteins deuten darauf hin, dass dieser vermutlich Teil einer Befestigungsanlage aus dem 13 Jh. war.
Wie auch immer die Geschichte des Treppensteins sein mag, fest steht, dass es viel Spaß gemacht hat diese Felsformation zu besteigen und dass die Aussicht von dort oben über die Wälder traumhaft ist.
Insgesamt brauchten wir für diesen Rundwanderweg ca. 3 Stunden. Unterwegs freuten wir uns über wunderbare Felsformationen, frische Bergbäche, tolle Aussichten und den für den Harz so typischen kaputten Wald, wobei wir uns über das letztere nicht wirklich freuen konnten.
Harzer Wandernadel
Schließlich sei noch für die Jäger der Harzer Wandernadeln erwähnt, dass man auf dieser Wanderung zwei Stempeln ergattern kann, und zwar an der Kästeklippe sowie am Treppenstein.
Bad Harzburg
Zum Abschluss eines wunderschönen Tages, haben wir noch einen Spaziergang durch die schöne Stadt Bad Harzburg gemacht. Wir schlenderten bei sonnigem Wetter durch die Fußgängerzone und genossen dabei die stille und friedliche Atmosphäre dieser Straßen. Die kleinen Läden, die beeindruckenden Statuen sowie die wunderschönen Bäume mit ihrer bunten Blütenpracht boten uns ein unglaublich entspannendes Ambiente. Besser kann man solch einen Tag nicht beenden.
Unsere Reiseberichte aus dem Harz:
- Wanderung zum Brocken: von Oderbrück
- Wanderung zum Brocken: von Schierke
- Wanderung zu den Luchsen: Wanderung zum Wildkatzengehege in Bad Harzburg Harz
- Kästeklippentour: von Bad Harzburg zu den Kästenklippen und Treppenstein
- Clausthal Zellerfeld: eine schöne und reiche Stadt
- Wanderung zur Wolfswarte: Wandern in Altenau
- Wanderung auf dem Wurmberg
- Braunlage: ein Luftkurort
- Wanderung in Okertal: Rundwanderung um die Okertalsperre
- Goslar: Sehenswürdigkeiten
- Baumwipfelpfad: in Bad Harzburg
- Die Teufelsmauer
Harz-Wanderung zu den Luchsen - Blue Planet Traveller
September 21, 2023 @ 12:49 pm
[…] Baumwipfelpfad: in Bad Harzburg […]