Big Island-Hawaii
Während dieser Hawaii-Reise sollte sich ein langersehnter Traum von uns erfüllen, nämlich die Reise zum aktivsten Vulkan der Erde, dem Kilauea. Dieser befindet sich auf der größten Insel und gleichzeitig dem Namensgeber der Inselgruppe, der Insel Hawaii (Big Island).
Klammheimlich haben ich darüber hinaus noch gehofft, hier endlich auch mal mit Schildkröten schwimmen zu können. Meine Hoffnung war auch durchaus berechtigt, denn diese Insel ein guter Ort für Begegnungen mit dem Honu, der hawaiinischen grünen Meeresschildkröte ist.
Bereits in Deutschland haben wir 3 Flugtickets von Honolulu nach Kona gebucht und zwar mit Hawaiian Airlines für 676,- Euro. In diesem Preis war auch eine Übernachtungen im Kona Seaside Hotel in begriffen.
Unser Flug ging um 9.15 Uhr und da die Flugdauer lediglich 47 Minuten betrug, stand uns der gesamte Tag zur Verfügung. Am Flughafen angekommen, haben wir uns zur Autovermietung begeben.
Auch für diese Insel haben wir uns bereits aus Deutschland über die Plattform „Rentalcars.com“ ein Fahrzeug für zwei Tage reserviert und zwar zu einem Gesamtpreis von 137,37 Euro, inklusive Versicherungen. Am Schalter angekommen, hat auch alles wunderbar geklappt. Die Angestellte hat dann aber noch versucht uns zu überzeugen, ein Allradfahrzeug zu nehmen, da es sinnvoller sei auf dieser Insel mit einem Allrad zu fahren. Da ich ohnehin ein Allrad-Fahrzeug haben wollte, habe ich zugesagt und einen Jeep Wrangler erhalten. Der Mehrpreis betrug 230,00 Dollar.
Das Fahren mit einem solchen Fahrzeug auf der Insel hat zwar Spaß gemacht, aber wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass man nicht wirklich ein Allrad-Fahrzeug braucht. Man sollte sich daher nicht alles aufschwatzen lassen.
Sobald wir das Gepäck verladen und das Dach des Jeeps abgebaut haben, sind wir ins Hotel gefahren. Das Kona Seaside Hotel ist sehr schönes Hotel mit kostenlosem Parkplatz und einer wunderbaren Sicht aus dem Zimmer und nur wenige Gehminuten vom Hafen und Strand entfernt.
Nach dem Einchecken sind wir sodann in Richtung Hawai´i Volcanos National Park aufgebrochen. Dieser Nationalpark befindet sich an der Ostküste der Insel, ca. 130 km entfernt von Kona. Um dort hinzukommen nimmt man die Ringstrasse Nr. 11 (Hawaiian Belt Road), welche die gesamte Insel umkreist.
Jeder kennt den Spruch: Der Weg ist das Ziel !! Man könnte meinen, dass er entstanden ist nach einer Fahrt auf dieser Ringstrasse. Die Landschaft ist atembarubend. Man fährt an weiten Lavafeldern vorbei, man sieht wunderschöne Küstenabschnitte, an denen sich die Wellen des Ozeans an schwarzem Lavagestein brechen. Man fährt aber auch an Nationalparks, wie z.B. Kau Forest Reserve, South Point Park oder das Kipahoehoe Natural Area Reserve vorbei, in dem man seltene Graslandschaften sowie Feuchtwälder, in denen die seltenen Koa Bäumen bewundern kann.
Nach knapp 70 Meilen kommt man dann im Südosten der Insel an den Punalu`u Black Sand Beach an. Es ist der berühmtesten Strand der Insel mit schwarzem Sand, ein toller Ort zum Schnorcheln und für mich, als Schildkröten-Liebhaber, der beste Platz um diese tollen Tiere zu sehen und mit ein wenig Glück mit ihnen zu schwimmen. So hatten wir auch das Glück mehrere dieser wunderbaren Kreaturen am Strand zu sehen, während noch weitere aus dem Wasser kamen.
Von dort aus sind es nur noch knapp 17 Meilen bis zum Vulcano National Park. Je näher wir dem Park kamen, umso schlechter wurde das Wetter. Es fing an extrem stark zu regnen und es kam starker Nebel auf, so dass wir schon Angst hatten, dass unser Ausflug im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser fallen würde. Dennoch sind wir unerschütterlich weitergefahren und das hat sich gelohnt. Als wir zum Park kamen, hörte der Regen auf. Von der Ringstrasse sind wir dann direkt zum Park abgebogen und haben den Eintrittspreis bezahlt, 25,- Dollar pro Pkw pro Woche. Und das schöne daran ist, dass der Park 24 Stunden geöffnet ist. Der Eintritt wurde im amerikanischen Drive-Through-Stil bezahlt und sodann waren wir drin: im berühmten Vulkan-Park, das Zuhause der Feuergöttin Pele, nach einer hawaiinischen Legende.
Wir haben unzählige Reportagen darüber gesehen und viele Berichte gelesen und uns immer wieder vorgestellt, wie es sein wird, wenn wir selber dort sein werden. Und nun war es tatsächlich soweit: wir waren drin!!!
Als erstes führt die Straße zum Kilauea Visitor Center. Das Besucher-Zentrum ist der Startpunkt des Abenteuers. Dort findet man zahlreiche Informationen über den Park und dessen Entstehung. Mit Hilfe zahlreicher Karten und Bilder werden die Geschichte und die Aktivitäten des VuIkans dargestellt und erläutert. Ferner kann man dort zahlreiche Sach- und Fotobücher sowie Souvenirs und verschiedene TShirts und ähnliches kaufen. Das dort gelassene Geld ist gut investiert, denn es wird zum Erhalt des Parks verwendet.
Im Inneren des Parkes gibt es ebenfalls eine Ringstrasse, die Crater Rim Drive, welche den Park einmal umkreist. Allerdings waren große Teile der Strecke zum damaligen Zeitpunkt gesperrt. Und nach dem Vulkanausbruch vom letzten Jahr, sind nunmehr sicherlich noch weitere Sperrungen hinzugekommen.
Vom Besucherzentrum sind wir zunächst einmal zum sog. „Steam Vents“ gefahren. Das ist eine großes Gebiet übersäht mit Spalten und Rissen im Boden, wo heisser Dampf emporsteigt. Dieser heisser Dampf in Verbindung mit dem nassen und trüben Wetter bildete einen gespenstigen Anblick und spätestens jetzt wurde es jedem klar, dass man sich auf einem lebendigen Vulkan bewegt.
Von dortaus sind wir dann zum Thurston Lava Tube gefahren, eine 122 Meter lange unterirdische Höhle, die aus einem alten Lavastrom gebildet wurde. Diese beeindruckende Wanderung unter erkaltetem Lava bleibt unvergesslich. Die Höhle ist durchgehend geöffnet , aber nur zwischen 10.00 Uhr und 20.00 Uhr beleuchtet. Eine Durchquerung außerhalb dieser Zeit ist möglich, allerdings benötigt man eine Taschenlampe.
Wenn man beim Ausgang aus der Höhle die Straße überquert, kommt man auf einen Parkplatz. Auf der linken Seite, etwas versteckt hinter den Bäumen, entdeckt man einige Treppen, die hinunterführen in einem rieseigen, erkalteten Lavefeld, dem Kilauea Caldera. Der letzte Ausbruch fand dort 1974 statt. Nach einem Abstieg von ca. 100 Meter öffnet sich dieses Lavafeld und man kann nur darüber staunen, welche Schönheit die zerstörerische Kraft eines Vulkanausbruchs schaffen kann. Wenn man morgens rechtzeitig ankommt, kann man durch dieses Lavafeld wunderbare Wanderungen machen, sofern die Wanderstrecken nicht auch gegebenen Anlasst gesperrt werden. Wir waren allerdings leider recht spät dort, so dass wir noch den Abstieg und unten ein paar wunderschöne Fotos machen konnten. Den Aufsteig haben wir dann allerings in absoluter Finsternis bewältigen müssen. Zum Glück waren wir mit Taschenlampen gut ausgestattet, so dass es machbar war. Ohne Licht, wäre es ein riskantes Unterfangen geworden.
Von hieraus sind wir dann zum anderen Ende des Parks gefahren, zum Jaggar Museum. Dort findet man den Kilauea Overlook. Ein Aussichtspunkt, von dem man aus den Halema´uma´u Krater in einem Abstand von ca. 3 km einsehen kann. Sobald es dunkel wird, kann man dort den hellen Schein des im Krater glühenden Lavas bewundern. Und mit etwas Glück, sieht man tatsächlich auch in die Luft gestossene Lava. Eine unglaubliche Erfarung. Nirgends wo auf der Welt kommt man als einfacher Tourist näher an einem aktiven Vulkan. Man kann hier den lebendigen Planeten hautnah erleben. Für uns war das der Höhepunkt dieser wunderbaren Reise und für mich persönlich, war das der Erfüllung eines lang ersehnten Traumes.
Aber nur 4 Wochen nach unserem Besuch, hat der Vulkan Kilauea wieder einmal seine zerstörrerische Kraft unter Beweis gestellt. Nach zahlreichen Erdbeben ist er am 04.05.2018 mit enormer Kraft ausgebrochen und hat dabei ganze Wohngebiete mit glühender Lava überdeckt. Die beindruckenden und gleichzeitig erschreckenden Bilder gingen um die Welt.
Der Halema´uma´u Krater ist nach dem Ausbruch von 2018 um ein vielfaches gewachsen. Der Ausbruch hat auch zahlreichen Schäden am Aussichtspunkt und an vielen Straßen im Park angerichtet. In wie weit sich die heutige Situation mit der Situation zum Zeitpunkt unseres Besuches vergleichen lässt, ist schwer beurteilen. Wahrscheinlich würden wir aber große Teile des Parks nicht wieder erkennen.
Nachdem wir lange Zeit am Aussichtspunkt gestanden sind und diesen wunderbaren Anblick auf uns haben wirken lassen, haben wir dann irgendwann spät in der Nacht die Rückfahrt zum Hotel angetreten.
Am nächsten morgen wurde deutlich, dass das feucht kalte Wetter des Vortages seine Spuren bei uns hinterlassen hat. So wachte mein Sohn mit Fieber auf. Da es ihm nicht besonders gut ging, haben wir uns einen ruhigen Strand gesucht, wo wir die Stunden bis zu unserem Rückflug nach Oahu verbringen konnten. Dabei sind wir auf den Oama Beach gestossen. Ein kleiner ruhiger Strand unweit des Flughafens, welcher hauptsächlich von Êinheimischen besucht wird. Dort haben wir einige Stunden verbracht und und uns dabei wieder über, für mich unvergessliche, Zusammentreffen mit den hawaiinischen grünen Schildkröten freuen können. Diese schwammen zum Strand um sich auszuruhen und bewegten sich dabei zwischen uns im Wasser. Ein Traum für jeden Schildkrötenliebhaber und der Ort an dem mein Anfangs erwähnte klammheimlicher Wunsch in Erfüllung gegangen ist.
Dann sind wir zu einen weiteren Strand gefahren und zwar zum Pine Trees Surfing Beach. Ein weitläufiger Strand mit weißem Sand, der aufgrund der großen Wellen sehr beliebt bei den Surfern war. Dort haben wir die Wassersportler bewundert und einen wunderschönen Sonntenuntergang genossen.
Mit diesen Eindrucken sind wir sodann zum Flughafen gefahren und haben unseren Rückflug angetreten.
Mehr über über unsere Reise nach Hawaii: Eine Reise ins Paradies.