Bolivien
Abenteuer Bolivien. Unsere Reise nach Bolivien
Bolivia te espera (Bolivien erwartet Dich)! So lautet der Werbespruch des südamerikanischen Landes, der die Touristen anziehen soll. Aber wie ist Bolivien?
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen! Man weiss nie, was man kriegt! Die meisten kennen den Spruch der Mama von Forrest Gump aus dem gleichnamigen Film.
So ging es uns mit diesem Land. Wir hatten keine Vorstellung davon, was uns erwarten würde. Den Namen des Landes haben die meisten sicherlich schon gehört, aber etwas über das Land wissen die wenigsten. Man weiss, dass dort Spanisch gesprochen wird und diejenigen die in Geschichte bewandert sind, werden eventuell noch wissen, dass der Revolutionsführer Che Guevara in Bolivien seinen Tod gefunden hat. Aber das wars dann auch schon.
Aber auf Fragen wie z.B.: Wie sind die Menschen? Wie ist die bolivianische Küche? Ist es gefährlich für Touristen? kennen die wenigsten eine Antwort.
So ging es uns auch. Wir hatten viele Fragen und kaum Antworten. Umso aufgeregter waren wir aber, als das Reisedatum sich näherte. Wir haben das Land im Zeitraum 11.04.2017 bis 21.04.2017 besucht. Aufgrund der kurzen Schulferienzeit, war es uns leider nicht möglich länger zu bleiben. Aber diese relativ kurze Zeit, war umso intensiver.
Einige von Euch werden sich jetzt vielleicht fragen, wie man überhaupt auf die Idee kommt, Bolivien zu besuchen, wenn man von dem Land keine Ahnung hat. Zugegeben, unter normalen Umständen wäre dieses Land auch nicht unserer erste Urlaubswahl gewesen, eine Aussage, die wir heute so nicht mehr unterschreiben würden. Aber damals war das so.
Warum wir uns dennoch für eine Reise nach Bolivien entschieden haben, lag an der herzlichen Einladung eines guten Jugendfreundes, der seit mehreren Jahren schon dort wohnt und sich in diesem Land ein schönes Leben aufgebaut hat. Er hat uns immer wieder eingeladen, bis wir letztendlich seinem Ruf erlegen sind.
Zunächst möchte ich euch sagen, dass für deutsche Staatsangehörige eine Einreise zum touristischen Aufenthalt ohne Visum möglich ist.
Der Flug von Hamburg nach Cochabamba
Geflogen sind wir mit der bolivianischen Fluggesellschaft Boliviana de Aviacion (BdA) von Madrid aus direkt nach Cochabamba. Für die Strecke Hamburg – Madrid haben wir uns extra Flugtickets mit British Airways gekauft. Trotz der Tatsache, dass wir die Flucktickets für die verschiedenen Strecken getrennt gekauft haben, war der Gesamtpreis insgesamt billiger, als wenn wir uns Flugtickets Hamburg-Cochabamba gekauft hätten. Das liegt daran, dass BdA von Madrid aus viel günstigere Tickets anbietet, als von anderswo. Außerdem dauern die von Hamburg aus startenden Flüge wesentlich länger und haben meistens zwei Zischenstops. In der Gesamtbetrachtung lohnt sich also dieses Vorgehen. Und da wir Freunde in Madrid haben, haben wir die Hin- und Rückflüge so gebucht, dass wir noch jeweils 2 Tage Aufenthalt dort hatten.
Der BdA Flug startete in Madrid um 21.30 Uhr und dauerte bis nach Cochabamba knapp 6 Stunden.
Nach der Ankunft haben wir unser Gepäck im Empfang genommen und alle Passagiere haben sich in einer Reihe in richtung Ausgang aufgestellt. Dann sind Zollbeamte mit Spürhunden an der Reihe vorbeigegangen und die haben die Koffer nach Drogen abgesucht. Eine interessante Szene morgens um 5.00 Uhr. Aber ansonsten haben wir die Formalitäten zügig erledigt und konnten unserem Gastgeber entgegengehen, der schon aus uns wartete.
Die Stadt Cochabamba
Am nächsten Tag haben wir uns Cochabamba angeschaut. Cochabamba hat ca. 630.000 Einwohner und ist damit die viertgröße Stadt Boliviens. Sie liegt in einem Tal auf 2.560 m ü.d.M und ist umgeben von bis zu 5.000 m hohen Bergen. Durch ihre geschütze Lage herrscht in Cochabamba ein sonniges und mildes Klima.
Was wir gesehen haben, war eine moderne Stadt mit modernen Häusern und Geschäften und einem regen Verkehr, wobei da uns die bunten Busse besonders aufgefallen sind.
Anschließend folgte der obligatorische Besuch der Christusstatue „El Cristo de la Concordia“, von der wir nicht einmal wussten, dass es sie dort gibt.
Besonders interessant ist die Tasache, dass sie mit einer Höhe von 40,44 Meter (inkl. Podest) höher ist als die weltbekannte Statue in Rio de Janiero. Die imposante Statue herrscht über die Stadt und man hat von dort oben eine wunderschöne Sicht.
Zu ihr gelangt man entweder mit dem Pkw über eine kleine Straße die zu ihr hinauf führt. Oder wenn du fit bist besteigst 1399 Treppen. Diese Variante ist wesentlich anstrengender, belohnt jedoch den Fußgänger mit einer wunderbarer Aussicht über die Stadt.
Santa Cruz
Am nächsten Tag haben wir uns aufgemacht die im Osten des Landes gelegene Stadt Santa Cruz zu besuchen.
Santa Cruz de la Sierra, wie ihr vollständiger Name lautet, ist mit 1.441,406 Einwohnern (im Jahr 2012) die Größte Stadt Boliviens. Sie ist 479 km weit entfernt von Cochabamba, wobei die Fahrt fast 10 Stunden gedauert hat. Der Grund dafür lag an den bescheidenen Straßenverhältnissen und relativ starkem Verkehr. Auf der Stecke durchquert man zunächst das ostbolivianische Bergland und anschließend das tropische Tiefland von Bolivien. Es gibt zahlreiche Kurven, Ortschaften und Polizeikontrolen, die man dabei überwinden muss, aber die Fahrt lohnt sich dennoch, denn die Natur ist überwältigend. Es handelt sich dabei um tropischen Regenwälder, die uns, wo auch immer wir ihnen begegnen, immer wieder faszinieren.
Wenn ich oben die Polizeikontrollen erwähnt habe, dann solltet ihr wissen, dass es sich dabei lediglich um eine Führerscheinkontrollen handelt. In unregelmäßigen Abständen gibt es Kontrollhäuschen an der Strecke, vor denen ein Beamter oder was auch immer er ist, auf einen klapprigen Stuhl sitzt und ein Seil, welches quer über die Straße gelegt ist, in der Hand hält. Wenn man sich dann nähert, spannt er das Seil und man muss stehenbleiben, aussteigen und ihm den Führerschein vorzeigen. Ein bizzares Prozedere. Aber das ist auch schon alles. Es ist nicht schlimm, aber lästig und zeitfressend.
Hotel Los Tajibos Santa Cruz
Im Santa Cruz angekommen, haben wir uns im Hotel „Los Tajibos“ eingecheckt. Ein sehr schönes 5-Sterne Hotel mit sehr schönen Zimmern, einer guten Küche und einer tollen Poolanlage. Die Zimmerpreise belaufen sich auf ca. 140,- Euro. Schaut man sich die Qualität des Hauses an, ist dieser Preis ein Schnäppchen. Absolut empfehlenswert.
Die folgende Stadtbesichtigung hat uns, wie schon in Cochabmaba, auch hier sehr angenehm überrascht. Wir durften eine moderne Stadt erleben mit luxoriösen Einkaufszentren, in denen man teuere Markenbekleidung kaufen konnte. Ferner war das Straßenbild von elegant gekleideten Menschen und teueren Autos geprägt.
Zoo Santa Cruz
Am nächsten Tag haben wir noch den Zoo von Santa Cruz besichtigt. Auch wenn ich persönlich kein Fan von Zoos bin, war es hier sehr schön, da das Gelände sehr weitläufig ist und man wunderbare farbenfrohe Tiere bewundern kann. So war der Vogelpark mit den bunten und sprechenden Aras sowie das Schmetterlingshaus mit den Riesenschmetterlinge sehr beeindruckend. Auch durfte ich dort wieder einige meiner Freunde, den Landschildkröten, streicheln. Insgesamt war das ein wohltuender und entspannender und somit empfehlenswerter Ausflug.
Gottesdienst in Santa Cruz
Wie immer Samstags, haben wir uns auch dort nicht nehmen lassen ein Gottesdienst zu besuchen. Es war erfrischend anders als der, den wir in Europa gewohnt sind. Schön zu sehen war, dass die Kirche voll mit elegant gekleideten Menschen war und es wurde viel musiziert und gesungen. Man wurde sofort angesprochen und begrüßt und in die Gemeinschaft mit einbezogen. Insgesamt eine tolle und sehr freundliche Atmosphäre.
Den Rest des Aufenthaltes haben wir uns in unserem Hotel einfach verwöhnen und gutgehen lassen.
Die Rückreise nach Cochabamba dauerte noch länger als die Hinreise, da wir von tropischen Regenfällen begleitet wurden und daher sehr langsam vorankamen. Folglich mussten wir auch im Dunkeln fahren, was die Sache nicht gerade leichter machte.
Souvenirs in Bolivien
Zurück in Cochabamba haben wir uns dann noch der Souvenirsuche hingegeben. Dabei suchen wir immer nach traditionellen Produkten, wie z.B. Holzskulpturen, traditionelle Masken oder ähnliches. Wir haben ein paar Holzfiguren erworben, die traditionell gekleidete Schäffer darstellen.
Essen in Cochabamba
Am letzten Abend sollte noch ein kulinarischer Höhepunkt folgen. Wir wurden in einem besonderem Steakhouse eingeladen, dem Bufalo´s Rodizio. Dort kommen die Kellner an die Tische und haben verschiedene Fleischsorten am Spieß zur Auswahl dabei. Man sucht sich dann aus, was man essen möchte und es wird direkt in den Teller gelegt. Diejenigen, die Fleisch essen und mögen, werden es lieben.
Neben dem guten Essen überzeugt das Restaurant auch durch das freundliche Personal und die gute Atmosphäre. Es ist einfach gigantisch und damit wurde auch eine der anfänglichen Fragen, nämlich die nach der bolivianischen Küche, beantwortet. Die Landesküche ist köstlich. Und wenn wir schon vom Essen sprechen, sollte das vielfältige Obstangebot nicht unerwähnt bleiben. Wir durften frische und aromatische Ananas, Kiwi, Mangos und viele andere Sorten jeden Tag frisch genießen. Ein Luxus, den man sich hier in Europa teuer erkaufen muss und auch dann man noch nicht diese frische und hochwerige Qualität bekommt.
Rückreise- Zollkontrolle am Flughafen Cochabamba
Nach einer intensiven und erlebnisreichen Woche näherte sich die Rückreise. Am Flughafen angekommen, warteten wir im Abflugbereich bis unser Flug aufgerufen wurde. Erst wenn dies passiert, kann man in Richtung Abfluggate gehen, wobei man zuvor die Zollkontrolle durchführen muss. Man hat diese Vorgehensweise der Abfertigung gewählt, um größeren Chaos zu vermeiden und um eine zügige Abfertigung gewährleisten zu können.
Interessanterweise wird bei der Gepäckkontrolle der Schwerpunkt auf die Drogensuche gelegt. Dabei wurden z.B. auch unsere erworbenen Holzfiguren an einer versteckten Stelle mit einem Nagel angekrazt um zu prüfen, ob unter der Farbe tatsächlich eine Holzfigur vorhanden ist und nicht etwa eine Figur aus verbotenen Materialien.
Zusammenfassung
Diese Reise nach Bolivien war unsere außergewöhnlichste Reise bis jetzt. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der Besuch der Salzwüste Salar de Uyuni, über den ich in einem extra Artikel berichten werde. Wir waren begeistert von den freundlichen Menschen sowie der überwältigenden Natur.
Wir können euch auch sagen, dass es ein sicheres Land ist und dass man als Tourist gut zurecht kommt. Allerdings hilft es, wenn man Spanisch spricht. Ohne Sprachkenntnisse ist es schwieriger und man verpasst Vieles, wenn man nicht mit den Menschen vor Ort kommunizieren kann. Wir mit unserer Begleitung hatten jedenfalls eine wundervolle Zeit und brachten neben den Holzfiguren auch zahlreiche unvergessliche Momente mit nach Hause. Und eins ist sicher: die nächste Reise nach Bolivien folgt. Es gibt noch viel zu sehen.
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