Bruchberg im Harz – Wanderung zur Wolfswarte
Wandern im Harz Altenau
Eine Wanderung im Harz ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Aber im Winter bei Schnee hat es etwas Märchenhaftes an sich. Das durften wir an diesem Wochenende in Februar mal wieder erleben.
Wanderung zur Wolfswarte
Dieses Mal wollten wir auf dem Gipfel des Bruchbergs, zur Wolfswarte, wandern.
Dafür stellten wir unseren Wagen auf dem Parkplatz Auf der Rose ab begannen von dort aus die Wanderung. Sie sollte ca. 18 km lang und laut den Kommentaren im Internet schwer sein. Also genau das richtige für uns. Der Weg sollte am Schöpfstation Oberharzer Wasserregal, Kleiner Oker und Dammgraben vorbeiführen und sollte einer der schönsten Wanderwege im Harz sein. Eine Tatsache, die wir im Nachhinein durchaus bestätigen können.
Vom Parkplatz aus folgten wir den Wegweisern in Richtung Torfhaus/Großer Oker. Der Wanderpfad führte uns an der Skiwiese „Auf der Rose“ vorbei und bald kamen wir an der Schöpfstation Oberharzer Wasserregal an.
Die kleine Wassersperre ist Teil des berühmten Wasserwirtschaftssystems von Clausthal-Zellerfeld, für das die Stadt auch zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.
Dieses Wasserleitsystem besteht aus einem Labyrinth von Wasserläufen, Talsperren und künstlichen angelegten Seen, die alle miteinander verbunden sind. Das Wasser wurde verwendet, um das unterirdische Wasser aus den Stollen nach oben zu pumpen, wobei durch das Wasserleitsystem das Wasser jeweils in der gewünschten Menge zu dem jeweiligen Stollen geleitet werden konnte, wo es gebraucht wurde.
Dieses System ist in dieser Form weltweit einzigartig und nur hier zu finden. Bis die Möglichkeit erfunden wurde, das Wasser mit Hilfe von Wasserrädern aus der Tiefe zu pumpen, wurden sog. Wasserknechte eingesetzt, die auf Leitern stehend mit Hilfe von Leder- oder Holzeimer das Wasser von Hand zu Hand hochreichten.
Mit dieser Methode konnten Schächte von bis zu 30 Meter entwässert werden. Man brauchte dafür jedoch mehrere Hundert Wasserknechte was dazu führte, dass diese Methode schnell an ihre Grenzen reichte.
Wanderer können an der Schöpfstation diese Holzeimer sehen und in die Hand nehmen, und so ein Eindruck davon gewinnen, welche harte Arbeit diese Wasserknechte verrichten mussten.
Wir gingen weiter, immer an dem Wassergraben entlang, bis wir zu einer Abzweigung Richtung Wolfswarte gelangten. Ab diesem Punkt gings es stetig bergauf.
Die Landschaft verwandelte sich in eine Bergidylle und die Schneemenge nahm erheblich zu. Die schneebedeckten Berghügel schimmerten und glänzten im hellen Sonnenlicht wie von Edelsteinen übersäht und die scheinbar mit Zuckerguss überzogenen Wälder erweckten den so oft beschworenen mystischen Zauber der Harzer Wälder im Anblick des Betrachters. Es war eine Schönheit, die kaum in Wort gefasst werden kann. Bilder sind da wesentlich hilfreicher.
Der Anstieg war nicht einfach. Es lag viel Schnee und man hatte den Eindruck, dass man auf der Stelle stampft und gar nicht vorankommt. So war es aber nicht. Wir kamen voran und bald kamen wir an der Wofswarte an. Wir hatten den Gipfel des Bruchbergs erreicht.
Auf 927 m thront diese Felsformation majestätisch über die gesamte Region. Der Ausblick von da oben war atemberaubend. Wir ruhten uns ein wenig dort oben aus und ließen unsere Blicke in die Ferne schweifen. Die Beine fühlten sich schwer an, aber dennoch ging es nach kurzer Zeit weiter.
Ab hier ging es bergab in Richtung Torfhaus. Als wir dann die Landstraße erreichten, bogen wir links ab in Richtung Altenau. Wir gingen am kleinen Oker vorbei, folgten weiter dem Wassergraben, gelangten wieder zur Schöpfstation und dann über die Skiwiese erneut zu unseren Parkplatz.
Insgesamt haben wir 23 km in knapp 5 Stunden zurückgelegt. 23 km durch traumhafte winterliche Landschaften, fabelhafter Natur und einer unbezahlbaren reinen und gesunden Bergluft. Alle Mühen haben sich gelohnt. Für die Stempel-Sammler sei noch gesagt, dass man auf dieser Tour drei Stempel für seinen Harzer Wandernadel sichern kann. Stempelstellen befinden sich u.a. beim kleinen Oker und bei der Wolfswarte.
Kristall Therme Altenau
Als wir wieder zum Auto gelangt waren, war der Tag noch lange nicht rum und wir dachten darüber nach, wie wir die restlichen Stunden nutzen könnten. Und da wir schon in Altenau waren und es bekanntlich nichts besseres gegen müde Knochen gibt als Entspannung pur, haben wir beschlossen, die Kristall Therme Altenau zu besuchen.
Die dortigen 36 Grad warmen Solebecken sowie die sechs Saunen haben uns im Nu wieder auf die Beine geholfen. Alle Müdigkeit war abgefallen und am Abend fuhren wir entspannt und voll mit neuen Eindrücken und zukünftigen Erinnerung wieder in unser Hotel nach Clausthal-Zellerfeld zurück. Ein Wintermärchen ist zu Ende gegangen. Aber dessen Zauber wird noch lange in uns fortwirken.