Das Gouda-„Käse“-Erlebnis
Sehenswürdigkeiten Gouda: Gouda Cheese Experience
Die Niederlande assoziiert man mit Windmühlen, Grachten, Fahrrädern und Tulpen. Aber sie hat noch ein weiteres Erkennungsmerkmal bzw. einen weiteren Trumpf, und zwar den Käse. Den Gouda-Käse, um genau zu sein. Und das Epizentrum des Gouda-Käse-Erlebnisses ist die kleine Stadt Gouda, unweit von Rotterdam. Der Name dieser Stadt ist Programm.
Für mich als Käseliebhaber war es somit nur eine Frage der Zeit, bis ich diese Reise in den Mittelpunkt des Käse-Universums antreten würde. An einem Herbstsonntag war es dann so weit.
Wir sind mit dem Pkw angereist und da stellte sich zunächst einmal die Frage nach den Parkmöglichkeiten. Eher zufällig als geplant sind wir bei unserer Einreise in die Stadt über die Straße Goejanverwelldijk gestolpert. Ja, ich weiß, der Straßenname ist schwer zu lesen. Was soll ich sagen? Ihn zu schreiben ist auch kein Vergnügen. Aber er ist wichtig. Denn dort befinden sich gleich am Anfang Parkplätze, von wo aus man die Innenstadt in wenigen Minuten zu Fuß erreichen kann.
Für diejenigen die in der Stadt parken möchten, stehen mindestens zwei öffentliche Parkplätze zur Verfügung.
Wir stellten also unser Wagen dort ab und gingen in Richtung Stadt. Nach nur wenigen Minuten erlebten wir niederländisches Klischee pur. Wir kamen an eine Windmühle, dann an eine von Brücken überspannten Gracht.

Selbstverständlich fehlten auch die an der Brücke festgemachten Fahrräder nicht.
Gouda ist also eine typische niederländische Kleinstadt mit bunten Häusern und alles, was sonst noch in eine solche Stadt gehört. Aber Gouda hat noch mehr. Das etwas mehr war rund und gelb und war überall zu sehen.
Es hing oben an den Girlanden über der Fußgängerzone, er war an den Häuserwänden montiert und lag in den Schaufenstern. Es war der Gouda-Käse. Den Namen kommt daher, weil früher die Bauern aus der Umgebung ihren Käse auf den Markt in Gouda verkauften. Auch heute prägt der Käse die Stadt und die Umgebung.
Es gibt einen Gouda-Käse Museum, es gibt Gouda-Käse-Boutiquen und es gibt das Gouda-Käse-Erlebnis Zentrum. Das letztere war unser Ziel. Vielmehr Optionen hatten wir aber ohnehin nicht, denn an Sonntagen ist die Stadt wie ausgestorben. Alles ist geschlossen, bis auf die Museen und das Gouda-Käse-Erlebnis Zentrum.

Dort angekommen haben wir zwei Tickets gekauft und haben eine Tour begonnen. Dort dreht sich alles um das gelbe Käse-Universum, und zwar beginnend bei den Kühen auf der Wiese bis hin zum fertigen Produkt. Wir haben die gesamte Geschichte und das komplett Käseproduktionsverfahren erlebt, und zwar mit allen Sinnen.
In kurzen Filmen und auf Bildern wurde uns alles Wissenswerte über die Kuh, die Milch und den Käse vermittelt. Wir konnten die verschiedenen Futtersorten der Kühe berühren und riechen. Wir durften auch „Kühe“ melken und deren Milch probieren. Natürlich waren es keine echten Kühe, aber das Melken fühlte sich echt an.
Es war eine wilde Reise durch die Geschichte des Käses und wir wurden zu „Käsespezialisten“ ausgebildet.
Und natürlich kam das Beste zum Schluss: das Schmecken. Im letzten Raum unserer Tour wurden uns Käsestücken in verschiedenen Reifestadien vorgelegt und wir durften sie probieren. Ein kulinarischer Traum.
Beim Verlassen konnten wir dann noch Käse für Zuhause kaufen, damit dieser unglaubliche Geschmack bei uns noch etwas länger nachhallt.
Die Stadt Gouda ist eine typische verschlafene niederländische Kleinstadt.


Aber für Käseliebhaber ist sie das Zentrum des Käse-Universums und deswegen möchten wir jedem, der Käse liebt ans Herz legen, diese Stadt zu besuchen. Außer viel Käse hat Gouda noch eine Sirupwaffel-Fabrik zu bieten. Diese wollten wir auch gerne besuchen, war aber leider am Sonntag geschlossen. Dennoch haben wir nicht bereut diese Reise unternommen zu haben. Ganz im Gegenteil. Es war ein wahrhaftiges Gouda-Käse-Erlebnis.