Der Hafen von Rotterdam
Der Hafen von Rotterdam
Wenn man an den Hafen von Rotterdam denkt, dann denkt man an den größten Hafen Europas mit einem Umschlag von Millionen von Containern pro Jahr, an unzählige riesige Schiffe und weitläufige Industrieanlagen. Aber kaum jemand denkt dabei an einen unendlich weiten Strand, an Wassersport und Erholung. Und doch bietet der Hafen von Rotterdam all das. Wir durften uns selbst davon überzeugen und waren begeistert.
Den Hafen von Rotterdam besichtigen
Ein guter Startpunkt für eine Hafenbesichtigung ist das Museum FutureLand auf der Südseite des Hafens (Maasvlakte 2). Dort jedenfalls haben wir unseren Ausflug begonnen.
Um dorthin zu kommen sind wir mit dem Auto der N15 in den Hafen hinein gefolgt. Davon ging es links auf den Parkplatz des Informationszentrums FutureLand. In diesem Zentrum können die Besucher alles über den modernsten Hafen Europas erfahren, von der Geschichte bis zur Gegenwart.
Auf dem Panoramadeck kann man anschließend einen tollen Blick über den Hafen genießen und wer noch tiefer in den Hafen eindringen möchte, kann eine Rundfahrt buchen und hautnah an die riesigen Schiffe heranfahren.
Uns war all das leider nicht vergönnt, da das FutureLand am Sonntag öffnet, wir aber unseren Ausflug am Samstag gemacht haben. Das war zwar ärgerlich, hatte jedoch auch den Vorteil, dass die Gegend menschenleer war. Wo sonst in der Woche reger Straßenverkehr herrscht, wo tausende von Lkws Container und andere Waren hin und her kutschieren, herrschte an diesem Samstag Stille. Wir waren weit und breit die einzigen Besucher an diesem Tag.
Von dort aus sind wir weiter auf der N15 gefahren, und zwar in Richtung Antarcticaweg bis die Straße vor der Einfahrt auf das Gelände des Rhenus Deep Sea Terminal endete. Dort haben wir das Auto auf einen Parkplatz abgestellt und konnte auf den Yangtzekanaal die großen Pötte beobachten, wie sie mit Hilfe von Schleppern zu ihren Liegeplätzen manövriert wurden. Einfach herrlich.
Maasvlakte Strand im Hafen von Rotterdam
Danach sollte es für uns zum Strand gehen. Richtig gehört: im Hafen von Rotterdam befindet sich ein unglaublich toller Strand. Um dahin zu kommen sind wir auf der N15 zurückgefahren, bis ein Schild uns den Weg zum Maasvlaktestrand aufzeigte.
Wir sind links abgebogen und folgten dem Maasvlakteweg bis zum Strand. Ein großer Parkplatz erwartete uns. Wir parkten und gingen die Treppen hinauf auf die Düne.
Oben angekommen erblickten wir einen wunderschönen weiten Sandstrand und eine weißschäumende Nordsee. Der Wind wehte kräftig und peitschte die hohen Wellen in unsere Richtung. Es war traumhaft anzusehen. Eine Einladung zum Baden sieht allerdings anders aus.

Zu unserer Überraschung mussten wir jedoch feststellen, dass es dort durchaus eine Gruppe von Menschen gab, die genau diesen Wind und diese Wellen als Einladung ansahen. Zwar nicht zum Baden aber zum Kite-Surfen. In Neoprenanzügen gekleidet ritten sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit über die Wellen, bevor sie gen Himmel abhoben und über der Nordsee flogen. Ein unglaublicher Anblick, der uns faszinierte und uns in seinen Bann gezogen hatte.
Wir verbrachten dort viel Zeit staunend und bewundernd. Danach machten wir einen langen Sparziergang über den schier unendlichen Strand. Die Sinfonie aus Wind und Wellen war beeindruckend und überflutete unsere Sinne.
Wir ließen all unsere Gedanken hinter uns und genossen den Augenblick. Unsere Seele wurde förmlich durchgeweht und gereinigt. Die Sonne wärmte uns, so dass wir keine windbedingte Kälte verspürten und so war es einfach nur schön. Nicht zu glauben, dass sich nur wenige Meter entfernt, der größte Hafen Europas befindet. Die Ruhe auf diesem Strand war fesselnd.
Nach, ich weiß gar nicht mehr wieviel Zeit, haben wir jedoch uns mühsam von diesen Fesseln befreit und haben unseren Weg fortgesetzt.
Der Balkon von Europa
Das nächste Ziel im Hafen war der Balkon von Europa. Vom Strand fuhren wir den Maasvlakteweg weiter und bogen dann links in den Slag Maasmond hinein. Dann fuhren wir weiter, bis wir zu einem Parkplatz kamen.
Dort stellten wir unseren Wagen ab und blickten direkt auf die Hafeneinfahrt von Rotterdam. Wir waren da: auf dem Balkon von Europa.
Wir setzten uns auf die leicht nach unten abfallende Uferpromenade und beobachteten die zahlreichend ein- und ausfahrende Schiffe. Tanker, Container- und Kreuzfahrtschiffe. Für jedem war etwas dabei.

Wir kamen uns vor, wie auf den Zuschauerrängen bei einer Schiffsparade. Für jeden Fan der Maritimen Welt ist dieser Ort das Paradies auf Erden.
Wir haben unser Picknickkorb rausgeholt und haben gemütlich gegessen und dabei die Parade bewundert. All diejenigen, die nichts dabeihaben, können sich an der kleinen gleichnamigen Snackbar etwas kaufen, so dass niemand mit leeren Händen auf diesem Balkon sitzen muss.
Auch hier haben wir uns viel Zeit gelassen, uns dem Fernweh hingegeben und den Augenblick genossen.
Der Aussichtsturm Paal 83 in Rozenburg
Irgendwann ging es dann aber auch für uns weiter. Denn ein Ziel hatten wir noch und zwar den Aussichtsturm 83-LNG im LNG Hafen von Rotterdam. Dieser befindet sich in Rozenburg (Noordzornweg 15). Vom diesem 15 Meter hohen Aussichtsturm aus, konnten wir außer riesiger Schiffe auf noch offshore Plattformen bewundern. Ein Anblick über den man sich in anderen europäischen Häfen kaum freuen kann. In Rotterdam war das möglich.

Insgesamt müssen wir gestehen, dass uns der Hafen von Rotterdam überrascht hat. Und zwar angenehm. Wir wussten, dass er der größte war. Aber dass er auch ein Erholungsort mit viel Natur und Ruhe sein kann, haben wir nicht erwartet. Wir haben diesen Tag genossen und unsere Sehnsucht nach Meer und Schiffen gestillt.
Sicherlich werden wir diesen Ausflug wiederholen, am besten im Sommer. Dann können wir die große Rundfahrt im Hafen mit unseren Fahrrädern absolvieren. Das wird sicherlich nicht minder Spaß machen. Diese Möglichkeit besteht durchaus und wird auch faszinierend sein.