Die Berghütte Malaiesti – Die einzigartige Berghütte im Bucegi Gebirge
Urlaub in Rumänien. Wanderung in den Karpaten
Rumänien ist ein Eldorado für Bergliebhaber. Die Karpaten bieten spektakuläre Möglichkeiten für Wanderungen und Bergbesteigungen. Ob Anfänger oder Profi: für jeden ist etwas dabei. Wie jeden Sommer, wenn wir in Rumänien sind, haben wir uns auch dieses Mal in die Berge begeben. Diesen Sommer hatten wir das Vergnügen eine der beliebtesten und einzigartigsten Berghütten Rumäniens zu besuchen, und zwar die Berghütte Malaiesti.

Ihre Einzigartigkeit besteht nicht darin, dass sie zu den ältesten Berghütten Rumäniens gehört. Vielmehr zeichnet sich die Berghütte dadurch aus, dass sie die einzige Berghütte in Rumänien ist, die ausschließlich zu Fuß erreicht werden kann.
Es gibt mehrere Wege, die zur Hütte führen. Wir haben unsere Wanderung in Glajarie, Rasnov gestartet. Wir sind mit dem Pkw einer schmalen Straße, welche sich dann später in einem Forstweg verwandelt hat, gefolgt und kamen auf einem kleinen Parkplatz an. Dort stellten wir das Auto ab und zahlten eine sog. Naturschutz-Gebühr in Höhe von 5 Lei (etwas mehr als 1 Euro).
Von dort aus ging es zu Fuß weiter. Nach wenigen Metern erschien ein Wegweiser in Richtung Cabana Malaiesti. Es sollte noch 2,45 Stunden dauern. Ab da folgten wir der blauen Markierung.
Und es ging gleich spektakulär los. Wir überquerten eine Holzbrücke über einen kristallklaren Bergbach und folgten dem Pfand durch den Wald. Dieser führte uns steil nach oben. Wir schritten durch den Wald und durchquerten sonnige Lichtungen, von denen aus wir einen wunderbaren Ausblick in die Täler hatten.
Insgesamt haben wir ungefähr 750 Höhenmeter bestiegen, bis wir endlich in der Ferne die Berghütte erblickten. Vor einem spektakulären Hintergrund erschien uns diese idyllische Berghütte, wie in einem Heidi – Film. Die kahlen Felswende der Bucegi Berge im Hintergrund, die zum Teil noch mit Schnee bedeckt waren, ragten bis in die Wolken und die Atmosphäre war atemberaubend. Die Müdigkeit fiel von uns herab und wir eilten zur Hütte.
Wir setzten uns an die Holztische und sahen etliche Wanderer dort speisen. In der Tat kann man in der Berghütte sehr gut essen und trinken und sogar übernachten.
Aber wir stellten uns schon die Frage, wie all diese Lebensmittel dorthin kamen. Denn wie gesagt, es führen keinerlei Straßen oder Forstwege dorthin. Die Antwort war einfach und für uns sogar beim Aufstieg sichtbar: die Versorgung der Berghütte erfolgt per Pferdstärke. Und das ist wörtlich gemeint. Einmal am Tag steigen von oben 4 bis 5 Pferde hinab ins Tal und werden mit allerlei Gütern beladen, die sie dann wieder nach oben transportieren.
Dabei trägt jedes Pferd bis zu 100 kg Last hinauf zur Berghütte. Während unseres Aufstiegs kamen uns diese Pferde auf ihrem Weg nach unten entgegen. Und während wir uns oben aufhielten, tauchten sie plötzlich wieder voll beladen bei der Hütte auf. Wo gibt es so etwas noch heutzutage in unserer modernen Welt.
An der Berghütte führen zahlreiche Wanderpfade vorbei, welche die Wanderer zu den höchsten Gipfeln führen. Da aber das Wetter an diesem Tag unbeständig war und Gewitter angesagt waren, traten wir nach einer kurzen Pause wieder den Rückweg an.
Die Schönheit der Natur in dieser majestätischen Umgebung war umwerfend. Und auch wenn die insgesamt ca. 6 km lange Wanderung nicht gerade herausfordernd war, möchten wir sie allemal empfehlen. Der Besuch dieser einzigartigen alten Berghütte in einer derartig faszinierenden Bergkulisse wird unvergesslich bleiben.
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- zum Gipfel Tamasu Mare 1735 M
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- zur Berghütte Curmatura
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