Externsteine – Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge
Wanderung in dem Teutoburger Wald
Die Nordlichter der Republik kennen das: Das Wochenende nähert sich und man beginnt Pläne zu schmieden. Doch zuvor sitzt man vor der Wetter-App, um das Wetter in den verschiedenen Regionen zu studieren. So war es auch bei uns wieder. An der Nord- und Ostsee war Schauer angesagt. Richtung Süden kündigten sich hingegen sonnige und warme Tage an. Also war die Richtung schon mal klar. Aber nicht schon wieder in den Harz. Wir wollten etwas Neues sehen und erleben.
Bei der Suche stießen wir auf den Teutoburger Wald im Niedersächsischen Bergland. Das Mittelgebirge zieht sich von Osnabrück über Bielefeld bis hin nach Horn-Bad Meinberg. Dort wollten wir auch unsere Wanderung starten. Wohin genau sie uns führen sollte, wussten wir zunächst noch nicht. Denn wie so oft in den Bergen, gibt es unzählige Wandermöglichkeiten, die alles schön und erlebenswert sind. Aber Horn-Bad Meinberg hat noch eine geologische Besonderheit zu bieten: die sagenhaften Externsteine. Diese waren unser Ziel.
Die Externsteine
Am Sonntag starteten wir unseren Tagesausflug um 8.00 Uhr und schon nach knapp drei Stunden waren wir an unserem Zielort Horn-Bad Meinberg. Wir parkten direkt auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz vor den Externsteinen und beeilten uns, um noch eine Eintrittskarte zu ergattern.
Wir hatten nämlich übersehen, dass man diese, wegen der Begrenzung der Besucherzahl, im Voraus bestellen sollte. Und bei dem traumhaften Wetter standen unsere Chancen noch Tickets zu bekommen, nicht gerade gut. Aber wir hatten Glück. Wir konnten um 12.40 Uhr die Externsteine besteigen, also nach nur knapp 60 Minuten Wartezeit.
Das war aber nicht schlimm, denn wir konnten noch eine kleine Runde in der Umgebung drehen und uns anschließend an den künstlich angelegten See vor den Steinen setzen und die Sonne, aber vor allem diese faszinierende und exotisch wirkende Felsformation genießen.
Dieses überwältigende Kulturdenkmal besteht aus bis zu 40 Meter hohen Felsen aus abgelagerten Sandsteinen, die im Zuge der Gebirgsbildung senkrecht nach oben gepresst wurden. Oben befinden sich eine Aussichtsplattform und im unteren Bereich existiert auch eine mittelalterliche Grottenanlage.
Darüber hinaus wurde ein Kreuzabnahmerelief in den Felsen geschlagen, was den kulturellen Wert dieser Anlage noch mehr steigert.
Von der Aussichtsplattform ließen wir unsere Blicke über den wunderschönen dichten Wald schweifen und konnten uns gut vorstellen, welcher Reichtum an Flora und Fauna ihm innewohnt. Wer mehr Fakten über das Kulturdenkmal aber auch das Naturschutzgebiet erfahren möchte, kann das kostenfrei im Infozentrum Extersteine tun.
Wanderung zum Eggeturm
Wir entschlossen uns jedoch den Wald lieber persönlich zu erleben und starteten unser Abenteuer. Wie gesagt, gibt es auch hier unzählige Wanderrouten. Lange, kurze, schwere und nicht so schwere. Manche beindruckend und manche weniger beeindruckend. Aber schön sind sie alle und bei dem traumhaften Wetter an diesem Tag wäre es uns gar nicht möglich gewesen einen nicht schönen Weg auswendig zu machen.
Es war einfach ein Vergnügen durch den Wald zu gehen. Anders als im Harz, sind hier viele Laubbäume heimisch und der betörende Duft der Pflanzenblüten drang in jede Pore ein und machte uns schwindelig.
Da wir jedoch nicht ziellos durch den Wald irren wollten, wählten wir als Ziel den Eggeturm. Dieses Holzkonstrukt befindet sich auf der preußischen Velmerstot, der mit 464 m höchsten Erhebung des Eggegebirges und bietet von der zweiten Plattform einen traumhaften Ausblick über das ehemalige Grenzgebiet zwischen Lippe und Preußen. Einfach herrlich.
Von den Externsteinen gingen wir zunächst in Richtung der Silbermühle, einem schönen Café am Silberbach und folgten dann den Schildern in Richtung Eggeturm /Preußische Verlmerstot. Der traumhafte Rundweg war ca. 20 km lang und führte uns an idyllischen Orten und traumhaften Aussichtspunkten vorbei.
Bei der Silbermühle wieder angekommen haben wir unsere Wasserflaschen an der frischen Wasserquelle, welcher sich gegenüber den Parkplätzen etwas versteckt befindet aufgefüllt, bevor wir dann die letzte Etappe zurück zu den Externsteinen starteten.
Im abendlichen Sonnenlicht wirkten diese bezaubernden Felsformationen noch mystischer und es war nicht schwer sich vorzustellen, warum dieser Ort zu allen Zeiten Abenteurer und Naturverbundene anzog. Sein Bann ist auch heute noch nicht gebrochen.