Harz – Wanderung auf dem Wurmberg
Wanderung auf dem Wurmberg
Eine Wanderung zum Wurmberg ist zu jeder Jahreszeit ein Vergnügen, aber im Winter hat es etwas Zauberhaftes an sich. Die schneebedeckten Hänge geschmückt mit den immergrünen Kieferbäumen machen diesen zweithöchsten Berg des Harzes und Niedersachsens höchstes zu einem märchenhaften Ort.
Unsere Wanderung hat in Braunlage, gleich bei der Station der Wurmbergseilbahn begonnen. Wir gingen auf einem gut ausgebauten Waldweg entlang und folgten zunächst der Ausschilderung zum Wurmberg Restaurant.
Der Weg war nicht spektakulär aber die Sonne, der betörende Duft der aufgetürmten Kieferholzstämme sowie das weiße Kleid der Natur machten ihn dennoch sehr reizvoll.
Nach wenigen Kilometer kamen wir an einer Kreuzung an, wobei der Weg, der unseren kreuzte eigentlich eine Skipiste war. Sie war nicht viel befahren, so dass wir sie zügig überqueren und unseren Weg weiter folgen konnten. Nach ein paar Hundert Meter war dann aber erst einmal Schluss. Denn wir gelangten zu einer der beiden Hauptpisten.
Betrachtet man den Wurmberg von unten erkennt man, dass es dort zwei Hauptpisten gibt, die in Form des umgedrehten Buchstaben V nach unten führen. Wir standen vor dem rechten Arm (von unten betrachtet). Dieser war stark befahren und die Skifahrer fuhren schnell hinunter, so dass ein Überqueren der breiten Piste keine Option darstellte.
Zwar haben das einige Fußgänger gemacht, uns schien es aber fahrlässig zu sein. Stattdessen gingen wir ein Stück nach oben parallel zum Sessellift und bogen dann wieder nach links ab durch den Wald.
Nach wenigen hundert Meter kamen wir erneut bei einer Piste an, dieses Mal was es die linke (von unten betrachtet). Diese war aber weitaus weniger befahren, so dass wir sie unproblematisch überqueren konnten. Von dort aus konnten wir den Gipfel sehen; er war nur wenige hundert Meter weit, aber es war kein Wanderpfad zu erkennen. Das war aber egal, wir hatten das Ziel vor Augen, also setzten wir uns ein wenig und genossen die Sonne. Wir betrachteten den Trubel auf der Piste.
Die an der Piste entlangfahrende Seilbahn brachte die Sportler nach oben, von wo aus dann die Skifahrer und Snowboarder die Piste entlang mal mehr, mal weniger graziös nach unten schossen. Rechts von der Skipiste führte noch eine Rodelbahn nach unten, auf der sich Eltern mit ihren Kindern ins Abenteuer stürzten. Ein Spektakel, das wir eine Zeit lang sehr genossen haben. Während dessen streichelte uns die Sonne mit ihren heißen Strahlen und unsere Blicke schweiften immer wieder in die Ferne über die schneebedeckten Hänge.
Wir gingen weiter Richtung Gipfel an der Rodelbahn entlang. In den Sommermonaten war hier die Downhillsrecke für die Mountainbiker und Monsterroller-Fahrer. Zahlreiche Sprungschanzen säumten den Abstieg und wir konnten den Adrenalinkick bei dieser spektakulären und schnellen Abfahrt förmlich spüren.
Nach nur kurzer Zeit waren wir dann an der Bergstation. Auf dem Gipfel. Dort thront der Aussichtsturm majestätisch über den Wurmberg.
Natürlich dürfen auch Speis und Trank nicht fehlen. Zumindest für einige.
Wir ruhten uns ein wenig aus und blickten in die Ferne. Als erstes erblickten wir den Brocken. Unser morgiges Ziel. Dann sahen wir nur noch wie das Himmelblau den Horizont küsst. Wunderbar.

Etwas später umliefen wir den Speichersee, der dort oben angelegt wurde, um das Wasser für die Schneekanonen einzufangen.
Da wir niemals denselben Weg zwei Mal gehen wollen, suchten wir eine andere Möglichkeit, um nach unten zu kommen.
Dafür gingen wir zum Aussichtsturm, von wo aus wir die Treppen nach unten nehmen wollten. Die Treppe war sichtbar, allerdings ähnelte sie mehr einer Bobbahn als einer Treppe. Sie war mit gefrorenem Schnee bedeckt und so hangelten wir uns vorsichtig nach unten. Es war eine schöne Strecke, aber eine sehr rutschige.
Unten angekommen, gelangten wir zu der anderen Piste (der rechten, von unten betrachtet). Diese überquerten wir zügig und fingen an ihr entlang Richtung Tal. Wir passierten Skischulen, wo Knirpse den Berg herausforderten und sich tapfer auf den Skiern schlugen und kamen schließlich am Gasthaus Hexenritt Alm an.
Von dort aus ging es durch den Wald zurück nach Braunlage.
Allerdings war es nicht wirklich einfach den Weg zu finden, da die Beschilderung auf dem gesamten Berg sehr bescheiden war. Wir folgten mehr unserer Intuition als der Beschilderung. Zum Schluss kamen wir jedoch erneut an der Talstation der Seilbahn an, so dass alles gut war.
Trotz der Tatsache, dass im Winter die Wanderer auf den Wurmberg die Minderheit darstellen und für sie kaum Wanderwege zur Verfügung stehen, war dieser Aufstieg zum Gipfel des höchsten Berges von Niedersachen ein Genuss. Der wilde sportliche Treiben auf den Pisten gepaart mit der traumhaften winterlichen Landschaft, getüncht im Lichte der grellen Sonne haben diese Wanderung in unsere Erinnerung eingebrannt.
Und mal wieder einmal hat es sich bewahrheitet: Wanderungen im Harz sind märchenhaft.

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