Naturschutzgebiet Wittmoor
Je länger die Pandemie andauert, desto mehr lechzen wir danach endlich mal wieder reisen und etwas Neues sehen zu können. Aber ein Ende ist noch nicht in Sicht und so bleibt die einzig mögliche Reise die tägliche Fahrt mit der S-Bahn ins Büro.
An einem tristen Regentag saß ich mal wieder in der Bahn und schaute nach draußen in die graue Monotonie. Als mein Blick durch die Bahn schweifte, sprang mir eine Werbeanzeige im Info-Monitor ins Auge: „Wittmoor – ein Naturschutzgebiet im Norden Hamburgs“.
Grundsätzlich sind Moore schöne naturbelassene Räume, die wir sehr gerne mögen. Schließlich haben wir letztes Jahr auch das Tister Moor kennenlernen dürfen und wir haben es geliebt und lieben es bis heute. Also schaute ich sofort im Internet nach wo sich das Wittmoor befindet und fand heraus, dass es in den Hamburger Stadtteilen Duvenstedt und Lemsahl im Norden der Stadt liegt.
Für uns sind diese Stadtteile nicht gerade um die Ecke, aber wir beschlossen dennoch an einem Sonntag hinzufahren und uns die Gegend anzuschauen. Nach einer ca. 1-stündigen Autofahrt waren wir da. Wir stellten das Auto auf eine Anwohnerstraße ab und gingen los.
Zunächst ging es über die Felder und an Wiesen vorbei. Zugegeben: es war schön und entspannend. Aber ein Moor war das sicher nicht. Wir stießen über einen Wanderweg und folgten ihm. Lange Zeit sahen wir außer Wälder und Wiesen nur ein Gedenkstein für die Opfer des KZ Wittmoor, sonst nichts.

Doch plötzlich machte der Wanderweg eine Biegung und er führte uns zurück an Bäumen vorbei, die am Rand Spalier standen.
Die Wiesen wurden nasser und es begann nach Moor auszusehen und auch so zu duften. Und plötzlich waren wir mittendrin. Es war schön. Nichts außer Wasser und ein paar Enten. Zum Glück waren nicht viele Menschen unterwegs, so dass wir die Stille und natürliche Einfachheit und Schönheit genießen konnten. Nach ca. 2 Stunden haben wir das Naturschutzgebiet umkreist und wir waren wieder am Startpunkt angekommen.
Unser Fazit: Ja, das Wittmoor ist ein schönes Plätzchen. Aber nein, eine lange Anreise dorthin lohnt sich nicht, denn es ist nichts außer ein naturbelassenes Gebiet, und solche gibt es unzählige im Großraum Hamburg.