Nordkap – der fast nördlichste Punkt Europas
Eine Reise zum nördlichsten Punkt Europas: dem Nordkap.
Das Nordkap befindet sich im äußersten Norden der norwegischen Insel Mageroya am Polarmeer (Barentsee). Das Nordkap-Plateau mit dem weltberühmten Globus, dem Wahrzeichen des Nordkaps, war auch das Ziel unserer langen Reise.
Die Landstrasse E 69 führte uns nach einigen Tausend Kilometern zum langersehnten Nordkap. Direkt an der Landstrasse liegt neun Kilometer vor dem Nordkap-Plateau das Nordkapp Camping, wo wir für die Nacht eingecheckt haben. Nach dem Bezug des Stellplatzes sind wir sodann gleich weiter Richtung Norden.
Das Nordkap liegt auf dem Breitengrad 71° 10‘ 21“ und ist somit der nördlichste Punkt Europas, welcher von Land aus erreicht werden kann. Na, eigentlich ist er der fast nördlichste Punkt. Denn da gibt es noch die westlich benachbarte Landzunge Knivskjellodden. Dieser liegt auf dem Breitengrad 71°11‘08“ und ist somit der wirklich nördlichste Punkt Europas. Mehr dazu: Knivskjellodden – der nördlichste Punkt Europas
Das Nordkap-Plateau ist im Sommer (18.05. – 17.08.) von 11.00 Uhr bis 01.00 Uhr durch eine Schranke gesichert, wo man die Eintrittskarten kaufen muss. Es gibt zwei verschiedene Varianten. Eine Karte für 180 NOK (f. Erw.) berechtigt zum einmaligen Eintritt und einer Verweildauer von 12 Stunden. Die zweite Variante kostet 285 NOK (f. Erw.) und gewährt mehrmalige Besuchsmöglichkeiten und eine Verweildauer von 24 Stunden.
Kommt man nach 1.00 Uhr an, sind die Schranken geöffnet und der Besuch kostet nichts. Allerdings muss man wissen, dass ab diesem Zeitpunkt auch der Souvenir Shop sowie das Restaurant geschlossen sind. Man kann dann nur die Natur und die Kugel bewundern und geniessen.
Wir empfehlen allerdings einen Besuch um Mitternacht herum und das, obwohl man dann noch eine Eintrittskarte kaufen muss. Allerdings ist das Naturschauspiel, welches sich während dieser Zeit abspielt, jeden Cent wert. Gemeint ist der Sonnenuntergang und -aufgang. Gegen 1.00 Uhr geht die Sonne am Nordkap in Juli unter, allerdings geht sie nicht wirklich unter, sondern nur bis zum Horizont und steigt sodann gleich wieder hoch. Die einzige Veränderung, die man verzeichnet, ist die Farbe des Lichts.
Diese Veränderung ist jedoch einzigartig und beeindruckend. Schmückt sich der Sonnenuntergang mit wunderschönen rötlichen Farben, entledigt sich der Sonnenaufgang dieser Farben und erstrahlt plötzlich im hellen klaren Licht.Traumhaft.
Wir hatten das Glück dieses Farbenspiel beobachten zu können. Selbstverständlich ist es aber nicht. Das Wetter am Nordkap ist sehr wechselhaft und nicht selten ist alles in Nebel gehüllt, so dass man kaum die Weltkugel sehen kann, geschweige denn den Himmel und das Polarmeer.
Je nach der Zahl der anwesenden Besucher ist auch das Fotografieren an der Weltkugel, ein Traum oder Albtraum. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit gute und menschenleere Fotos zu schießen steigt, je später man in der Nacht dort ist. Wir hatten auch diesbezüglich Glück und konnten so unsere Traumfotos an dem 1977 errichteten berühmten Denkmal des Nordkaps schießen.
Aufgrund des guten Wetters konnten wir auch einen Blick auf Knivskjellodden werfen; auf den Punkt den wir zuvor mühsam zu Fuss erreicht haben. Einfach wunderbar.
Kurz vor 01.00 Uhr haben wir dann noch den Souvenir Shop besichtigt, wo wir uns neben einigen Andenken auch unsere Leistung, nämlich den Besuch des Nordkaps, durch ein Zertifikat haben bestätigen lassen. Auch diese Urkunde wird zuhause einen besonderen Platz erhalten.
In dem Gebäude, in dem ich der Shop befindet, kann man auch die Höhle des Lichts besichtigen. Das ist die neuste Attraktion bei der die Jahreszeiten am Nordkap präsentiert werden. Man kann sich auch einen Panoramafilm über die Jahreszeiten am Nordkap anschauen, der auf einem 125°Grad Bildschirm präsentiert wird. Diesen Film kann man sich nur mit dem teureren Ticket anschauen.
Schließlich gibt es noch das Restaurant Globusen und die Aurora Borealis Foodbar sowie das North Cape Coffee Shop und die Panorama Bar.
Nicht zuletzt gibt es dort auch eine Postfiliale, in der man Postkarten aufgeben kann, die dann in der nächst größeren Stadt, Honningswag, abgestempelt und an die Heimatadresse geschickt werden und dann als Erinnerung an diese Reise dienen.
Diese Zeit am Nordkap war die bewegendste Zeit, die wir jemals erlebt haben. Ja, er ist weit und es sind viele Kilometer zu fahren. Vergegenwärtigt man sich dann jedoch den Ort an dem man sich befindet, ist das einfach nur überwältigen. Man ist sprichwörtlich am „Ende der Welt“. Für uns ein tolles Gefühl, das wir nicht missen wollen.
Wir möchten jeden ermutigen einmal im Leben diese Reise zu machen. Es ist ein Abenteuer, das man nie wieder vergessen wird. Wir jedenfalls haben diesen magischen Ort inspiriert und glücklich verlassen.
Mehr über unsere Reise in Norwegen: Nordkap, Rovaniemi, Wanderung zum: Knivskjellodden Nordkap, Skomakarnibbå, Preikestollen und Kjerag.