Prasonissi und Lindos Rhodos
Prasonissi – Wo das Ägäische Meer das Mittelmeer trifft
Es ist ja mittlerweile bekannt, dass ich das Meer liebe. Und was kann es Besseres geben, als am Meer zu sein? Nun ja, an zwei Meeren zu sein. Das ist ein besonderes, ja fast erhabenes Gefühl. Ich durfte dieses Gefühl bereits in Skagen erleben, wo die Ost- die Nordsee trifft. Und nun zum zweiten Mal hier in Prasonissi im Süden der Insel Rhodos. Hier trifft das Ägäische Meer auf das Mittelmeer.
Der Weg zu dieser besonderen Stelle auf der Insel war relativ einsam. Wir waren zuvor auf dem Berg Akramitis unterwegs und sind dann weiter auf der Westseite der Insel Richtung Süden gefahren. Zwischen den Bergen durch, fast ganz allein auf den Straßen.

Nach einer Weile monotoner Fahr tauchte plötzlich nach einer Kurve ein wundervoller weitläufiger Strand auf, der wie eine Zunge die Hauptinsel mit einer Halbinsel verbindet. Und rechts und links vom Wasser umgeben. Der Anblick reichte schon aus, um meinen Puls höher schlagen zu lassen. Wir waren gleich da. Ich sollte wieder in zwei Meeren gleichzeitig baden können.

Wir fuhren schnell weiter und gelangten zügig zum Strand, wo wir unser Auto abstellen konnten. Und es ging zu Fuß weiter. Anders als bei den meisten anderen Stränden auf der Insel, handelt es sich hierbei um einen seinem Sandstrand und nicht um Kieselstrand.
Die Schritte darauf fühlten sich gut an und das war gut so, denn wir hatten ein paar Hundert Meter zu gehen bis zur Halbinsel. Und da waren wir plötzlich zwischen den Meeren; rechts das Ägäische Meer und links das Mittelmeer.
Ein unwirklicher Anblick. Interessant war die Tatsache, dass es auf dem Strand zwischen den Meeren windstill war, wobei über dem Wasser ein starker Wind wehte. Das war ganz deutlich zu sehen, denn auf dem Ägäischen Meer ritten die Kitesurfer und auf dem Mittelmeer die Windsurfer die Wellen.

Ob es andersherum nicht erlaubt war, ist eher fraglich. Jedenfalls war die Aufteilung an diesem Tag eindeutig. Das war mir aber ganz egal. Ich wollte an die Selle gelangen, wo die Wellen von rechts und links aufeinandertreffen. Und als ich dort war, hat es mich umgehauen. Es war toll. Das mag jetzt für den einen oder anderen nichts Besonderes sein. Aber ich liebe diese ungewöhnlichen Stellen auf unserem blauen Planeten. Sie über eine besondere Anziehungskraft auf mich aus. Nach einigen Momenten des Genusses, folgte dann das Bad in den Meeren. Herrlich.
Dieser Abstecher hat sich allemal gelohnt und ich kann es jedem Besucher ans Herz legen.

Lindos – Die Bilderbuch – Stadt mit ihrer antiken Akropolis
Wer die antike Geschichte liebt, für den ist Lindos ein Muß. Lindos ist eine verschlafene kleine Stadt im Osten der Insel, mit einer mächtigen Akropolis als Wahrzeichen. Sie war aber nicht immer so verschlafen. Ganz im Gegenteil: im 7. Und 6. Jh. vor Christus erlebte Lindos sein goldenes Zeitalter und sie spielte eine wichtige Rolle in den Kolonisierungsbewegungen von Griechenland.
Die imposante über der Stadt herrschende Akropolis stammt aus dem 4 Jh. V. Chr. Und ist bis heute teilweise sehr gut erhalten. Sie ist ein Magnet für Touristen, so auch für uns.
Aber allein schon der Weg nach oben zu ihr war ein Vergnügen. Die engen Gassen mit ihre zauberhaften gekalkten Häuser, die hunderten kleinen bunten Läden mit Gewürzen, Stoffen und traditioneller Kunst, verführten uns allerhand Waren zu kaufen. Dem zu widerstehen war nicht leicht.
Oben angekommen zahlten wir den Eintritt und wurden von den gewaltigen Torbogen der Akropolis begrüßt. Nach dem wir durch sie durchgegangen waren, tauchten wir in der antiken Welt auf. Es war, als ob wir durch ein Zeit Tor geschritten wären. Plötzlich waren wir Zeitreisende unterwegs in der mystischen hellenistischen Welt.
Übertroffen wurde dieses Gefühl nur noch durch die optischen Reize beim Blick nach Unten. Auf der einen Seite erschien die Stadt Lindos. Ein Anblick wie aus einem Reisekatalog, fast schon kitschig. Die kleinen weißen Häuser, die engen Gassen und Menschen, die ihre Waren mit dem Esel transportieren. Authentischer geht es kaum.

Und auf der anderen Seite das azurblaue Meer. Ein tiefes Blau, soweit das Auge reicht. Einfach wunderschön.
Lindos hat aber auch eine religiöse Bedeutung. Bereits in der Bibel wurde sie erwähnt, als der Ort, an dem der Apostel Paulus an Land gegangen ist bei seiner dritten Missionsfahrt. Die St. Paul´s Bucht ist ein Steinwurf von der Akropolis entfernt und schon allein für sich allein genommen, eine Reise wert. Die traumhafte Bucht ist eine Wucht.

Müsste ich eine südeuropäische Stadt zeichnen, würde sie vermutlich wie Lindos aussehen. Einfach wunderschön.
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