Reiseerfahrungen Kuba
Unsere Erfahrungen und Tipps aus Kuba 2022
Lange Zeit wurde unsere Bucket-Liste von Kuba angeführt. Wir wollten diese karibische Insel unbedingt erleben bevor der Massentourismus Einzug erhält. Denn dieser Moment wird sicherlich kommen und dann wird vieles, was wir als Ausländer an Kuba lieben, verloren gehen. Das mag für die Kubaner nicht unbedingt schlecht sein, da mehr Geld ins Land kommen wird. Aber das wird das Land sicherlich vollends verändern und es wird ein anderes Kuba sein.
Nach langem Suchen und in der Gewissheit, dass die Corona bedingten langsam abgebaut werden, haben wir uns entschlossen, die lang begehrte Reise in April 2022 anzutreten.
Wir haben eine Pauschalreise bei einem großen Reiseveranstalter gebucht. Der Flug ging von Hamburg aus, über Paris nach Havanna. Hotel und Transfer vom Flughafen zum Hotel waren auch enthalten. Das alles war also kein Problem. Es stellte sich jedoch für uns dann die Frage, welche Dokumente wir noch für die Reise nach Kuba benötigen würden.
Touristenkarte
Als deutscher Staatsbürger brauchten wir zunächst einmal für die Einreise ein Visum in Form einer Touristenkarte. Diese konnten jedoch unproblematisch beim Reiseveranstalter mitgebucht werden und wurden dann, wenige Wochen vor der Reise per Post nach Hause geschickt. Man musste dann nur noch wenige Daten, wie den Namen und die Reisepassnummer eintragen und das Visum war komplett.
Krankenversicherung
Darüber hinaus verlangen die kubanischen Behörden bei der Einreise den Nachweis einer Krankenversicherung. Wichtig zu erwähnen ist dabei die Tatsache, dass diese auf Spanisch sein muss. Dafür haben wir uns an den ADAC gewandt und dort eine Reisekrankenversicherung für Kuba abgeschlossen. Diese wurde uns dann auf Spanisch zugesandt. Zugegeben, bei der Einreise hat niemand danach gefragt, aber wir hatten sie dabei und mussten uns keine weiteren Gedanken machen.
Online-Registrierung
Wenige Tage vor dem Abflug mussten wir uns noch online registrieren. Diese Registrierung ist seit dem 1. Januar 2022 obligatorisch und wird auf der Webseite der kubanischen Transportministeriums (https://www.dviajeros.mitrans.gob.cu/inicio) vorgenommen. Man erhält dann einen QR-Code und diesen muss man als PDF-Dokument in Papierform oder digital beim Abflug und bei der Ankunft in Kuba vorlegen. Das Ausfüllen war ein wenig knifflig, da die Seite mehrmals stockte, aber letztendlich hat es funktioniert.
Corona-Tests
Wir waren auch schon vorbereitet einen PCR-Coronatest zu machen, denn dieses war bis zum 06.04.2022 verpflichtend. Glücklicherweise ist dieses Erfordernis entfallen und wir konnten ohne irgendeine Art von Test reisen.
Währung
Während unserer Vorbereitung hat uns auch die Frage beschäftigt, ob wir nur Kreditkarten oder auch Bargeld mitnehmen sollten und falls Bargeld, wieviel und in welcher Währung. Wir können sagen, dass auf Kuba alles überwiegend in Euro bezahlt wird. Deswegen bietet es sich an Euros mitzunehmen. Ausflugspakete kann man auch mit Kreditkarte bezahlen, aber es dürfen keine amerikanischen sein, wie etwa American Express. Visa Karten funktionieren gut.
Wir haben daher etwa 20 Dollar in 1-Dollar Banknoten und ein paar Hundert Euro in Fünfziger-Scheine mitgebracht. Da man kubanische Peso im Ausland nicht kaufen kann, haben wir beschlossen, etwas kubanisches Geld vor Ort zu besorgen, wobei man allerdings ganz klar sagen muss, dass man es nicht wirklich braucht. Man kann mit diesem Geld kleine Souvenirs kaufen oder es als Trinkgeld geben, aber ehrlicherweise muss man sagen, dass sich alle Euro wünschen, auch als Trinkgeld.
Diese Tatsache hat auch einen guten Grund. Die Kubaner dürfen in den Banken keine Dollars oder Euros kaufen. Müssen aber alle größeren Anschaffungen, wie Autos, Häuser, Baumaterialien, etc. in solchen Fremdwährungen bezahlen. Deswegen sind sie unglaublich stark hinter diesen Währungen her.
Als Tourist wird man überall auf der Straße angesprochen und gefragt, ob man nicht Geld wechseln möchte. Das kann nach einer Zeit etwas lästig werden, ist aber verständlich. Auch wenn man auf der Straße den besten Kurs angeboten bekommt, können wir nicht empfehlen, das Geld dort zu wechseln. Das Risiko, dass man betrogen wird, ist einfach zu groß.
Alle Hotels haben Wechselstuben, wobei dort der Kurs mit 25 CUP (cuban peso) für 1 Euro am schlechtesten ist. Die Reiseleiter und Busfahrer der Touristenbusse wechseln auch gerne und dort haben wir 50 CUP für einen 1 Euro angeboten bekommen. Dort kann man das ruhig machen, denn das Risiko reingelegt zu werden, ist sehr gering. Auf der Straße wurden uns 100 CUP für einen Euro angeboten, aber wie gesagt, ist es unserer Meinung nach, keine gute Idee sich auf solche Geschäfte auf der Straße einzulassen.
Letztendlich haben wir 50 Euro in CUP getauscht und das gesamte Geld als Trinkgeld für die Zimmermädchen, Kellner in der Hotelbar und -restaurants, Busfahren und Reiseleitern ausgegeben.
Trinkgeld und andere Aufmerksamkeiten
Darüber hinaus haben wir viel Schokolade und Bonbons mitgebracht und täglich einige Tafeln und ein paar Pesos für die Zimmermädchen auf dem Bett gelassen. Dass sie sich sehr darüber gefreut haben, haben wir an ihrem kunstvollen Falten der Handtücher und den im Zimmer belassenen Blumen gesehen. Bei der Abreise haben wir dann auch vieles dort gelassen. Das waren Kleider, Kosmetika, Medikamente und natürlich etwas Bargeld.
Der Bedarf ist riesig. Es fehlt an allem. Die Menschen benötigen alles und kaum etwas kann im Land selbst gekauft werden. Daher nehmt alles mit, was ihr benötigt, denn dort kann man nicht mal eben in den Supermarkt gehen und Zahnpaste, ein Deo oder Rasiergel kaufen. Medikamente sind auch Mangelware und daher sehr gefragt. Wie gesagt, wir haben alles mitgebracht und alles dort gelassen und die Menschen waren sehr froh und wir auch, denn uns hat es nicht weh getan und ihnen hat es sehr geholfen.
Es ist auch schön Bonbons unterwegs mitzunehmen, denn es kommen Kinder auf einem zu und fragen nach Süßigkeiten. Natürlich ist es keine gute Idee bei der Hitze Schokolade mitzuführen, aber andere Arten von Bonbons sind auch sehr beliebt. Wir hatten leider keine dabei und haben es bereut, denn wir mussten viele Kinder enttäuschen.
Überhaupt ist es wichtig, viel im Land unterwegs zu sein. Kuba lebt vom Tourismus. Die Corona-Krise hat die Insel hart getroffen und die Menschen dursten nach den Touristen. Macht viele Ausflüge und lasst viel Trinkgeld da. Die Menschen werden sich riesig freuen und ihr werden einen traumhaften Urlaub mit vielen unvergesslichen Momenten haben.
Leihwagen
Wenn wir unterwegs sind, mögen wir es ein Auto zu mieten und das Land auf eigene Faust zu erkunden. Diese Vorgehensweise ist in Kuba aber nicht unbedingt angebracht. Zunächst einmal gibt es kaum Mietstationen. Vor manchen Hotels haben wir solche gesehen, allerdings war deren Zahl an einer Hand aufzuzählen.
Was allerdings viel gravierender ist, ist die Tatsache, dass es kaum Tankstellen und kaum Benzin gibt. So haben wir unterwegs auch nur die Touristen-Reisbusse gesehen, jedoch kein einziges Mietfahrzeug.
Unserer Meinung nach ist es aber ohnehin besser Kuba mit den Reisebussen zu erkunden, da man von den Reiseleitern viel Hintergrundinformationen über Land und Leute bekommt und man kann alles was man sieht viel entspannter aufsaugen und genießen.
Tipps für Unterwegs auf Kuba: nehmt euch Wasser mit, den man kann es Unterwegs nirgendwo kaufen.
Fazit
Insgesamt hat die Vorbereitung auf diese Reise etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als andere Reisen. Aber letztendlich hat alles gut geklappt und wir hatten keine Probleme.
Wir können aber mit gutem Gewissen sagen, dass sich die Mühe gelohnt hat. Wir haben eine wunderschöne karibische Insel gesehen und unglaublich nette Menschen kennengelernt. Trotz der nicht zu ignorierenden großen Armut sind die Menschen fröhlich. Sie lachen und tanzen und es scheint als lebten sie freier, da sie nichts zu verlieren haben. Diese positive Einstellung hat uns sehr beeindruckt und wir sind wirklich froh, endliche diese Reise gemacht zu haben. Ganz gewiss wird sie unvergesslich bleiben.

Mehr über unserer Reise nach Kuba: Kuba die außergewöhnliche Insel