Schatten im Paradies
Hawai`i
Jedes Paradis hat auch eine Schattenseite, so auch Hawai`i. Diese wurden uns während diesen Aufenthaltes deutlich vor Augen geführt. So konnten wir es kaum glauben, als wir das erste Mal sahen, wie Menschen im Müll nach Essen suchen. Ein Anblick, dass ich bei meinen früheren Besuchen so nicht gesehen habe.
Die enorm hohen Lebenshaltungskosten treiben immer mehr Hawaiianer in die Armut. Einheimische haben uns berichtet, dass fast jeder Bewohner zwei und drei Jobs haben muss, da sie andernfalls die Mietkosten und Kosten für Lebensmitel kaum aufbringen können.
Für die hohen Mieten ist der knappe Wohnraum verantwortlich. Es wird alles auf den Tourismus ausgelegt und dabei wird der Bau vom bezahlbaren Wohnraum für die Einheimischen stark vernachlässigt.
Veranwortlich für die hohen Preise der Lebensmittel ist zunächst der Umstand, dass fast alles vom Festland importiert werden muss. Darüber hinaus muss die Ware auch auf den Inseln gelagert werden, was hohe Lagerkosten verursacht, die wiederum auf die Verkaufspreise raufgeschlagen werden.
Hinzukommt noch eine Kuriosität aus der Vergangenheit. In Hawai´i gilt immer noch der Jones Act. Diese Verordnung aus dem Jahr 1920 sollte damals den Schutz der amerikanischen maritimen Wirtschaft sicherstellen und besagt, dass sämtliche Ware in Hawaii ausschließlich von in den vereinigten Staaten gebauten sowie unter amerikanischer Flagge fahrenden Schiffen, mit amerikanischer Manschaft und sich im Eigentum vone amerikanischen Unternehmen befindenen Schiffen, angeliefert werden darf.
Diese Verordnung welcher noch heute gültig ist, mag zum Zeitpunkt seines Erlasses sicherlich seine Berechtigung gehabt haben. Ob sie allerdings noch heute im Zeitalter der Globalisierung Sinn macht, darf bezweifelt werden. Diese Tatsache haben jedoch andere zu Entscheiden. Fest steht aber, dass der Jones Act im nicht unerheblichen Maße zu den hohen Warentransportkosten und schließlich zu den hohen Verkaufspreisen beiträgt.