Seehunde in der Nordsee
Tagesausflug zur Nordsee
Expedition zu den Seehunden
Es gibt kaum jemanden den Expeditionen nicht begeistert. Man denkt dann allerdings immer an Safaris in Afrika. Aber es muss nicht immer Afrika sein.
Auch bei uns kann man schöne Expeditionen zu Wildtieren unternehmen. Eine solche haben wir am Christi Himmelfahrt gemacht und zwar zu den Seehunden auf den Sandbänke in der Nordsee vor Cuxhaven.
Das Wattenmeer der Nordsee ist der Lebensraum von Seehunden und Kegelrobben. Während der Monate Mai bis Juli, kann man man hunderte dieser imposanten Tieren vor der Küste von Cuxhaven bewundern. Und in Juni bringen sie ihre Jungen zur Welt. Dann ist die Ansicht um ein Vielfaches beeindruckender.
Diese „Safari“ ist bestens geeignet für einen Tagesausflug, wenn man im Großraum Hamburg wohnt. Von Hamburg-Harburg aus sind es nur knapp 118 km über die B 73 bis nach Cuxhaven. An einem Feiertag braucht man für die Strecke knapp 2 Stunden.
So sind wir auch am Donnerstag gegen 9.00 Uhr Richtung Cuxhaven losgefahren. Es war ein grauer und regnerischer Morgen und uns drängte sich der Gedanke auf, diesen Ausflug aufgrund des Wetters ausfallen zu lassen. Zum Glück haben wir auf diese innere Stimme nicht gehört.
Denn obwohl es auch in Cuxhaven regnerisch und diesig war, blieb es während des Schiffahrt trocken. Die kurze Regenzeit am Land haben wir in einem Cafe mit einer exquisiten Erdbeer- und Schwarzwälderkirschtorte überbrückt.
Ich kann euch ehrlich sagen: das ist nicht der schlechteste Zeitvertreib! Im Nachhinein waren wir sogar ein wenig froh, dass es zu regnen angefangen hat, denn sonst hätten wir dieses Cafe wahrscheinlich gar nicht betreten, was sehr schade gewesen wäre.
Parkplätze in Cuxhaven
Gegen 11.00 Uhr sind wir in Cuxhaven angekommen und sind weiter zum Hafen in Richtung „Alte Liebe“ gefahren. Dort stehen Parkplätze für Pkw s zur Verfügung, die zwischen 5,00 und 9,00 Euro kosten. Wir kannten aber von unseren früheren Besuchen eine Straße, wo man kostenfrei parken kann.
In der Neufelder Straße befinden sich zig Parkplätze, so dass man dort fast immer sein Auto unentgeltlich abstellen kann. So auch an diesem Tag. Zwar ist der Hafen vorn dort aus ein paar Gehminuten entfernt, aber ein Spaziergang durch das Hafenviertel ist immer wieder ein Genuss.

Minikreuzfahrt zu den Cuxhaven Seehundbänken
Am Hafen angekommen, sind wir entlang des Anlegers spazieren gegangen, wo wir erwartungsgemäß von Mitarbeitern der verschiedenen Ausflugsschiffe angesprochen worden sind.
Es bieten dort drei Reedereien von April bis Oktober Ausflüge zu verschiedenen Zielen an. Die Preise für die Ausflüge zu den Seehundbänken bewegen sich zwischen 14,00 Euro und 19.00 Euro pro Person. Und sie alle fahren mehrmals am Tag zu verschiedenen Zeiten raus.
Wir haben uns für die Reederei Cassen entschieden, da man uns dort versichert hat, dass wir bei Niedrigwasser um 14.00 Uhr rausfahren. Warum ist das wichtig? Weil die Sandbänke nur bei Niedrigwasser so freigelegt werden, dass sich die Seehunde darauf tummeln können.
Fährt man bei Hochwasser raus, sieht man nur ein paar winzige schwarze Punkte im Wasser. Diese sind dann die Köpfe der schwimmenden Seehunde aus der Ferne. Macht nicht wirklich viel Sinn.
Wir haben also die Tickets für 15,- Euro pro Person gekauft und sind dann ein paar Meter weiter zur Aussichtsplattform „Alte Liebe“ gegangen. Dieses ehemaliger Wellenbrecher und Schiffsanleger ist einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Cuxhaven.


Von dort aus konnten wir den regen Verkehr auf der Elbe Richtung Nordsee beobachten. Es fuhren zahlreiche Schiffe wie in einer Parade an dieser Plattform vorbei und eine Stimme aus dem Lautsprechen, erläuterte die Eigenschaften und die Fahrroute eines jeden Schiffes. Maritim-Liebhaber können dort Stunden verbringen ohne sich auch nur eine Sekunde zu langweilen.


Bei uns hat es nicht ganz so lange gedauert, aber wir haben dort auch relativ viel Zeit verbracht und Fotos von den vorbeifahrenden Schiffen gemacht.
Anschließend sind wir durch die kleinen Boutiquen am Anleger gebummelt. Die Zeit ist jedenfalls schnell vorbeigegangen.
Gegen 13.15 Uhr haben wir unser Expeditionsschiff „Atlantis“ bestiegen. Dieses 76 Meter lange und 12 Meter breite Schiff kann bis zu 1000 Passagiere aufnehmen.
Zunächst machten wir eine Rundfahrt im alten Hafen von Cuxhaven, bevor wir dann Richtung Sandbänken rausgefahren sind. Diejenigen, für die es draußen zu kalt und feucht war, konnten im Bordrestaurant Snacks und Getränke genießen.
Nach einer Fahrt von ca. 10 Km elbaufwärts tauchten plötzlich die durch das Niedrigwasser freigelegten Sandbänke auf. Und darauf lagen und chillten mehrere Seehunde. Das Schiff ist so nah wie möglich an die Sandbänke herangefahren und glitt dann langsam daran vorbei, ohne die Tiere zu stören.
Wir beobachteten und fotografierten die Seehunde, die sich über uns scheinbar nur wunderten. Sie zeigten sich jedoch völlig unbeeindruckt und ruhten sich weiterhin von ihren Tauchgängen aus. Das Schiff drehte und fuhr wieder vorbei und das mehrmals, so dass jeder der wollte, einen sehr guten Blick auf diese wundervollen Lebewesen werfen konnte.
Echte Tiere in Freiheit bewundern.
Darum geht es bei einer Expedition bzw. einer Safari. Dieses Ziel wurde hier voll erreicht. Einfach nur schön und absolut empfehlenswert und das nicht nur für Kinder.
Zusammenfassung:
- Anreise mit dem Pkw über die B 73 (ca. 2 Stunden von Hamburg aus). Adresse für Navi: Bei der Alten Liebe 12, 27472 Cuxhaven.
- Parken: Großraumparkplatz „Am Alten Hafen“ (gebührenpflichtig) oder in der Neufelder Straße (kostenfrei).
- Fahrplan der Ausflugschiffe: www.cassen-eils.de/ausfluege/seehundbaenke/
- Dauer des Ausflugs: ca. 2 Stunden
- Preis: 15,- Euro pro Person
- Wichtig: Warme und wetterfeste Kleidung sowie ein Fotoapparat und Fernglas sind ein Muss.