Skagen
Reise nach Skagen: Wo sich die Meere treffen
Das Pfingstwochenende stand unmittelbar bevor und wir wussten, wir müssen raus. Raus aus dem Stress, raus aus dem Alltag. Aber wohin? Da ich das Meer liebe und es sich andeutete, dass das Wetter über die Feiertage schön werden würde, war klar, dass wir ans Wasser wollten.
Aber zu welchem? Es boten sich die Ost- und die Nordsee an. Aber da sind wir sehr häufig. Wir wünschten uns für dieses Wochenende etwas Besonderes? Aber es sollte auch nicht sehr weit weg sein, da wir nicht stundenlag fahren wollten und der Ausflug auch nicht zu teuer werden sollte.
Wir überlegten lange und plötzlich fiel mir ein Tipp von einer Arbeitskollegin ein: Dänemark: wir fahren nach Dänemark, nach Skagen, um genau zu sein. Skagen? Wo ist das denn, werden sich einige fragen und vor allem, was ist an Skagen besonderes? Nun das Städtchen hat etwas Besonderes; etwas ganz besonderes. Dort trifft die Ostsee die Nordsee!!
Die Idee hat uns überzeugt und binnen weniger Minuten haben wir über booking.com. ein Apartment im Hotel Strandvejen gebucht. Es hatte zwei kleine Zimmer und einen großen Raum mit einer Küche sowie Ess- und Aufenthaltsbereich. Die Kosten beliefen sich auf 360,- Euro (3 Personen). Parkplatz und Wlan inklusive. Da wir als Selbstversorger reisten, haben wir Lebensmittel und Getränke von zuhause mitgebracht.
Am Freitag sind wir gleich nach der Arbeit losgefahren. Für die knapp 575 km haben wir aufgrund des Feiertagsverkehrs ca. 6,5 Stunden gebraucht. Dort angekommen riefen wir die Vermieterin an, die uns die Nummer des Appartements mitteilte. Es war offen, die Schlüssel befanden sich in der Küche.
Nach dem Auspacken haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht, um die nähere Umgebung des Hotels zu erkunden.
Am nächsten Morgen sind wir dann, nach einem gemütlichen Frühstück, nach Grenen aufgebrochen, zum Treffpunkt der beiden Meere. Von unserem Hotel waren es knapp 3,4 km bis zum Strand.
Dabei mussten wir die Innenstadt von Skagen durchqueren und so konnten schon mal einen Eindruck von dieser Stadt bekommen. Skagen ist die nördlichste Stadt Dänemark. Ein kleines beschauliches Städtchen an der Nordspitze von Jütland mit einer Fläche von 143 km2 und knapp 8.000 Einwohnern.
In Grenen angekommen, haben wir das Auto auf einen Parkplatz abgestellt und sind am Strand entlang zu der Spitze der Landzunge spaziert, wobei wir auf unserer rechten Seite die Ostsee und auf der linken Seite die Nordsee hatten.
An der Spitze angekommen sind wir dann knöcheltief ins Wasser gegangen (das Baden ist wegen den starken Strömungen dort verboten) und was soll ich sagen? Die Wellen kamen tatsächlich von beiden Seiten und ich stand mit einem Bein in der Ostsee und mit dem anderen in der Nordsee. Eine für mich erstmalige Erfahrung. Großartig und faszinierend zugleich.
Wir verbrachten mehrere Stunden an dem weitläufigen Sandstrand insbesondere auch, weil das Wetter ausgezeichnet war. Wir hatten Sonne pur und unerwartet hohe Temperaturen, so dass man glauben konnte, man sei in Südeuropa und nicht in Dänemark.
Diesen Spaziergang haben wir während unseres Aufenthaltes täglich gemacht. Wir konnten nicht genug davon kriegen.
Außerdem konnte man am Strand Bunker aus dem zweiten Weltkrieg betrachten und sogar einen als Museum eingerichteten Bunker besichtigen.
Darüber hinaus hat Skagen aber durchaus mehr zu bieten. Da ist z.B. der größte Hafen Dänemarks. Dort finden sich zahlreiche Fischrestaurants und Outlets für Bekleidung.
Es sind auch die drei Leuchttürme von Skagen zu erwähnen. Es gibt zunächst einmal den 46 Meter hohen Leuchtturm, den sog, Grauen Turm, den man auch besteigen kann. Von oben hat man einen wunderbaren Ausblick über die Strände und das Meer.
In den anliegenden Gebäuden zu diesem zweitgrößten Leuchtturm Dänemarks, befindet sich auch ein Zugvogelzentrum. Dort kann man vieles über die zahlreichen Zugvögel, die jährlich Skagen passieren, erfahren. Eine durchaus interessante Erfahrung, nicht nur für Ornithologen.
Dann gibt es noch den Weißen Turm, einen aus Ziegeln gemauerten Wasserturm.
Und schließlich gibt es den Nachbau einer ursprünglich im Jahre 1560 gebauten Feuerblüse. Damit wurde ein mit brennendem Holz gefüllter Eimer aus Eisen in die Höhe befördert, so dass nachts das Feuer von weitem gesehen werden konnte.
Insgesamt haben wir ein sehr entspanntes und zum Teil auch informatives Wochenende verbracht. Für Meerliebhaber ist das Zusammentreffen dieser beiden nördlichen Meere ohnehin etwas Besonders und das wunderbare Wetter, hat den Rest zu diesem unvergesslichen Wochenende beigetragen.
Auf dem Rückweg sind wir dann südlich von Skagen von der Landstraße abgebogen und in die größte Wanderdünne Dänemarks mit einer Fläche von über 1 km2 gefahren. Ein Anblick wie in der Sahara. Das Wandern und Spielen im Sand war das Größte, zumindest für meine Frau und meinen Sohn.
September 14, 2023 @ 9:03 pm
Sehr schöne Berichte.
Bei Skagen werden sehr schöne Erinnerungen wach. ( kein Bericht auf meiner HP )
Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.