Wanderung auf Skomakarnibbå
Ist die Wanderung auf dem Skomakarnibba eine Alternative zu Preikestolen?!
Norwegen verfügt über unzählige schöne Wanderwege. Leider sind die schönsten und bekanntesten Anziehungsmagnete für tausende von Touristen und somit auch recht überlaufen. Diese Menschenmassen können schon einem den Spass an der Wanderung vermiesen.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Eines davon ist eine Wanderung auf dem Skomakarnibba in Hjelmeland. Der Skomakarnibba ist ein Gebirgszug südlich des Josenfjordes und liegt 700 m ü.d.M.
Die Wanderung beginnt am Parkplatz vor dem Hof in Hagalid. Da er etwas schwierig zu finden ist, möchten wir unsere Anreise näher darstellen.
Mit der Fähre sind wir von Nesvik nach Hjelmeland gekommen. Als wir das Schiff verlassen haben sind wir auf der E 13 gleich rechts abgebogen in Richtung Vormedal. Nach nur wenigen Kilometer geht links eine schmale Strasse nach Skomakarnibba und Hagalid ab.
Auf den ersten Blick scheint die Straße wenig vertrauenswürdig zu sein. Sie geht steil nach oben und ist sehr schmal. So dachten wir auch zunächst, dass wir uns verfahren hätten. Aber nein, das ist der richtige und der einzige Weg.

Oben angekommen mündet diese Straße in einem Parkplatz vor dem Hof auf dem sich auch die Galerie befindet.
Zu unserer Verwunderung parkten dort sechs Autos. Das Parken kostet 10,- Euro für den ganzen Tag. Man kann das Geld in einem gleichen Behälter einwerfen und von dort nimmt man sich auch einen Parkschein, welchen man sich an die Windschutzscheibe heftet. Hat man kein Bargeld bei sich, kann man in der Galerie auch mit Karte bezahlen. Das aber nur, wenn die Galerie geöffnet hat.
Vom Parkplatz aus ist dann die Wanderstrecke ausgeschildert. Man durchquert zunächst einmal den Hof und geht an dem Wohnhaus vorbei nach hinten auf die Wiesen.
Die insgesamt 14 km (hin und zurück) lange Wanderung gilt als „Herausfordernd“, auch wenn sie zunächst sehr entspannt beginnt. Man spaziert an friedlich grasenden Schafen auf grünen saftigen Wiesen vorbei, bevor man in ein Waldgebiet kommt, welches zu durchqueren gilt.
Dort überquert man kleine Bäche mit kristallklarem kaltem Wasser und man kann am Wegesrand Himbeeren und Preiselbeeren sammeln und sich satt essen.
Je länger man geht, umso steiler wird das Gelände. Insgesamt muss man einen Höhenunterschied von 400 Meter bewältigen. Weiter oben durchquert man ein Sumpfgebiet, bevor man dann beim letzten Stück richtig klettern muss. Oben angekommen breitet sich eine wunderbare Hügellandschaft vor einem aus und der erste Blick auf den Josenfjord ist überwältigen.
Geht man ein Stück weiter auf diesem Plateau stößt man auf einem See an dem man die Stille genießen kann. An dieser Stelle haben auch wir uns hingesetzt und uns ausgeruht.
Aber wir waren noch nicht am Ziel. Von dort aus muss man noch eine Strecke von ca. 1,5 bis 2 km zurückzulegen, bevor man dann zu einem Felsvorsprung kommt, der sich durchaus mit dem von Preikestolen vergleichen lässt. Der Unterschied ist nur, dass wir dort alleine waren, während man sich den Preikestolen mit hunderten von Menschen teilen muss.
Bevor man allerdings dahin kommt, gelangt man an einem von der Natur für die Bergbesucher bereit gestelltem Sessel, auf dem man sich ausruhen kann. Dort oben zu sitzen und in die Tiefe zu blicken war einmalig.

Ein paar hundert Meter weiter sind wir dann am Ziel unserer schönen Wanderung angekommen. Der Ausblick auf den Fjord war gigantisch. Es herrschte eine fast schmerzhafte Stille, denn außer einer leichten Brise war nichts zu hören. Der Blick nach unten war Angst einflössend und gleichzeitig erhaben. Man fühlte sich plötzlich klein und unbedeutend. Angesichts dieser überwältigende Natur konnten wir nur staunen und waren dankbar für diese Erfahrung. Bei strahlendem Sonnenschein saßen wir noch einige Minuten auf diesen Felsvorsprung und schauten gebannt in die Tiefe und genossen jeden Augenblick.
Besonders gefallen hat uns bei dieser Wanderung die Stille und Ruhe, die auf der ganzen Tour herrschte. Es war himmlisch entspannend. Natürlich hatten wir auch Glück mit dem herrlichen Wetter und landschaftlich gesehen ist diese Strecke phänomenal.
Zusammenfassend können wir sagen, dass diese Wanderung recht schwierig war. Feste Schuhe sind ein absolutes Muss, da die Strecke teilweise sehr steil und vor allem naß und rutschig ist. Man sollte auch wetterfeste Kleidung und viel Wasser dabei haben. Wir haben für die Wanderung insgesamt ca. 5.30 Stunden gebraucht.
Unserer Meinung nach ist diese Wanderung eine echte Alternative zum Preikestolen, landschaftlich wesentlich schöner. Man hat oben ähnliche Voraussetzungen, wie beim Preikestolen und die Aussicht ist auch vergleichbar. Der absolute Vorteil dieser Wanderung ist jedoch die Tatsache, dass man hier fast alleine unterwegs ist. Das gleiche gilt auch für den Aufenthalt oben auf dem Plateau.
Die Stille und die Abgeschiedenheit auf dieser Strecke verbunden mit dem unglaublichen Ausblick auf den Fjord ist überwältigend und übertrifft jede andere Wanderroute.
Vergleicht doch die Wanderungen selbst und lasst uns eure Meinung dazu wissen. Wir freuen uns darauf.

Mehr über unsere Reise in Norwegen: Nordkap, Rovaniemi, Wanderung zum: Knivskjellodden Nordkap, Skomakarnibbå, Preikestollen und Kjerag.