Prerow
Urlaub am Strand mit karibischem Sand, Prerow
In diesen merkwürdigen Pandemiezeiten haben wir uns nichts mehr gewünscht, als einfach mal raus ans Meer und die Seele baumelnassen. Man sagt, dass die Seele mehr Platz benötigt als der Körper.
Aber dieser Platz fehlt an den meisten Stränden der Nord- und Ostsee. Also wohin fahren? Unserer Recherche hat ergeben, dass es tatsächlich einen Ort in Deutschland gibt, der diesen Platz für die Seele bieten kann und das ist die Halbinsel Darß in Mecklenburg-Vorpommern.
Dort also sollte es für das Wochenende hingehen. Nach einer nur ca. 2, 5 stündigen Autofahrt, waren wir schon am Ziel, im Ostseebad Prerow, um genau zu sein.
Bei der Ortseinfahrt haben wir das Auto auf einem Parkplatz abgestellt, die Fahrräder vom Auto genommen und mit der Erkundung der Halbinsel begonnen.
Die zwischen Rostock und der Insel Rügen gelegene Darß begeistert mit ihrem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft jeden Besucher. Die Vielfalt der Flora und Fauna ist nahezu grenzenlos. Die Boddenlandschaft, also die flachen Meeresbuchten, bieten zahlreichen Fischarten einen idealen Ort ihren Nachwuchs großzuziehen und sind somit die Kitas der Meeresbewohner.
Die üppigen Naturlandschaften des Nationalparks bieten Tausenden von Tier- und Vogelarten ein Zuhause und wird jährlich von Hunderttausenden Zugvögel als Zwischenstop auf ihrer Reise genutzt.
Zu den Bewohnern und Gästen der Darß gehören Kraniche, schwarze Kormorane, Blaumeisen, Rohrweihen, Sumpfohreulen, Fledermäuse und natürlich Schwäne, Gänse und Enten. Die Liste liest sich wie ein „who is who“ der gefiederten Welt.
Bedingt durch den relativ geringen Salzgehalt der Ostsee, wohnen hier zwar wenigere und kleinere Bewohner als in anderen Meeren, jedoch bietet diese Gegend ihnen einen wichtigen Ruheort.
Auch aus geologischer Sicht ist die Darß einzigartig. Aufgrund der starken Winde, die über ihr peitschen, befindet sich die Halbinsel in ständiger Veränderung. Sie wächst an einem Ort, während sie an anderer Stelle vom Meer verschluckt wird.
Jedoch bieten für zweibeinigen Besucher wie wir es sind, die wundervollen und mystischen Wälder sowie die traumhaften Strände der Halbinsel den höchsten Erholungswert.
Die dichten Wälder sind von einem Netzt von Wander- und Fahrradwegen durchwoben, über die man sich kilometerweit austoben kann. Die Gerüche die einem bei der Durchquerung des Nationalparks mit dem Fahrrad entgegenschlagen sind betörend und atemraubend und man kann im wahrsten Sinne des Wortes, die Natur aufsaugen.
Überhaupt lässt sich die Darß am Besten per Fahrrad erkunden. Selbst die Linienbusse ziehen während der Hochsaison Fahrradanhänger nach sich, damit die Besucher mit ihren Radeseln zügig von einem Ort zum Anderen gelangen können. Für Autos gibt es eigentlich nur eine Strasse auf der Darß, nämlich die L 21.
Für Fahrräder hingegen ist die Halbinsel scheinbar grenzenlos. Hat man kein eigenes Fahrrad dabei, kann man sich eines problemlos an einem der zahlreichen Verleih-Stellen mieten.

Tagesparkplätze gibt es zahlreiche und zu sehr günstigen Preisen, so dass man überall sein Auto abstellen und sich auf den Zweirad schwingen kann.
So sind wir auch vom Parkplatz aus durch die Stadt geradelt bis wir dann am anderen Ende auf einen Wald gestossen waren, welcher die Stadt vom berühmten Nordstrand trennt. Vor dort aus führte ein wunderschöner ca. 6 Kilometer langer Wander-, und Radweg, vorbei am Leuchtturm Prerow, zu dem ca. 15 Kilometer langem traumhaften Strand.


Der Anblick dieses wunderbaren Strandes mit weißem Pulversand, der zwischen dem kristallklaren türkisfarbenen Wasser der Ostsee auf der einen und den unglaublichen Sanddünen auf der anderen Seite eingekeilt ist, liess bei uns unverzüglich ein echtes „Karibik-Feeling“ aufkommen, auch wenn keine Palmen den Strand säumen.
Zugegeben, traf das nicht auf die Temperatur des Wassers zu. Beim Reingehen wurden wir nämlich ganz schnell wieder auf dem Boden des Nordens zurückgeholt.
Was uns auch gar nicht an die Karibik erinnert hat, waren die zahlreichen bleichen nackten Körper am Strand. Wo man auch hinschaute, blendete uns das helle Weiss der nordischen nackten Körper.
Wie sich später herausstellte, ist der Strand in verschiedenen Abschnitte aufgeteilt und zwar in Sport-, Hunde- und FKK Strände und wir haben direkt den FKK-Bereich des Strandes betreten.
Außer der Natur und dem Meer bietet die Darß auch zauberhafte Städtchen, die zum Flanieren einladen. Die Menschen hier sind herzlich und entgegenkommend und die Boutiquen bieten allerlei Erinnerungsstücke, angefangen mit wundervollem Schmuck aus Bernstein bis hin zu maritimen Deco-Objekten.
In diesem Zusammenhang ist unter anderen der Künstlerort Ahrenshoop zu erwähnen oder aber die Ostseebäder Prerow, Zingst und Graal-Müritz.

In Prerow lädt das Café beim Leuchtturm zum Verweilen ein oder aber man unternimmt eine romantische Schiffsrundfahrt durch die einmalige Naturlandschaft des Nationalparks.

Der Ostseebad Zingst bietet ein einzigartiges maritimes Abenteuer an. Dort befindet sich am Ende der Seebrücke eine Tauchgondel, mit der man in die Ostsee abtauchen und so deren interessante Unterwasserwelt erleben kann ohne naß zu werden.

Zum Abschluss unseres Wochenendes haben wir dann von der Überseebrücke in Graal-Müritz aus, einen wunderschönen Sonnenuntergang genossen.

Natürlich kann man noch zahlreiche andere Aktivitäten unternehmen oder Orte besichtigen. In den obigen Ausführungen berichten wir lediglich beispielhaften darüber, was wir während eines 2-tägigen Aufenthaltes auf der Halbinsel unternommen haben. Und das schöne an diesem Ort ist: gibt es kein Strandwetter, kann man immer noch ausgiebige Fahrradtouren unternehmen und die fantastische Natur erleben. Langweilig wird es nie.

Aber ganz gleich was man unternimmt, eins garantieren wir: es wird ein erholsames und unvergessliches Abenteuer sein und bleiben. Unserer Meinung nach ist der Strand von Prerow einer der schönste Strände Deutschland
