Wanderung auf den Preikestolen
Preikestolen ist ein ca. 25 m x 25 m großes Felsplateau, welches auch „Die Kanzel“ genannt wird und das in 600 m Höhe über den Lysefjord ragt. Mittlerweile gehört ein Besuch dieser Kanzel zum Standardprogramm eines jeden Norwegen Besuchers, so dass natürlich auch wir diese Sehenswürdigkeit sehen wollten.
Um dorthin zu kommen haben wir in Forsand die Fähre nach Oanes genommen und sind dann weiter auf der Landstrasse 13 in Richtung Jorpeland gefahren. Kurz vor der Stadt geht dann eine Straße rechts ab, die zum Preikestolen Parkplatz führt, von wo aus man die Wanderung startet.
Vier Kilometer vor diesem Parkplatz kommt man zum Preikestolen Camping. Da wir mit der Wanderung in den frühen Morgenstunden beginnen wollten, haben wir beschlossen die Nacht auf dem Camping zu verbringen. Auch hier konnte man auf dem Platz fahren, sich zunächst einen Platz suchen und anschließen ins Büro gehen, um sich anzumelden. Es ist ein großer Campingplatz mit vielen schönen Parkflächen. Er ist voll ausgestattet und hat auch einen kleinen Laden, wo man Brötchen, Süssigkeiten und einige wenige Souvenirs kaufen kann. Die Duschen sind im Preis inbegriffen und natürlich gibt es auch kostenfreies Internet.
Am nächsten morgen sind wir zum Startpunkt der Wanderung gefahren. Dafür muss man die Landstrasse weiterfahren, die dann auf einem kostenpflichtigen Parkplatz endet. Dort stellt man den Wagen ab und man folgt zu Fuß dem mit einem „T“ gekennzeichneten Wanderweg. Möchte man nicht mit seinem eigenen Fahrzeug dort hinfahren, kann man vom Campingplatz aus für ca. 12,- Euro (einfache Fahrt) einen Shuttlebus nehmen. Dieser fährt in regelmäßigen Abständen zum Parkplatz.
Die Wanderung zum Preikestolen beträgt etwas weniger als 10 km (hin und zurück) und wird als herausfordernd eingestuft, weswegen sie auch nur in den Sommermonaten freigegeben wird. Wie eigentlich bei jeder Wanderung in Norwegen, sind auch hier gute Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich. Wir haben insgesamt ca 4 Stunden für die Wanderung gebraucht.


Die Wanderung ist sehr gut gekennzeichnet, du kannst dich nicht verlaufen. Man merkt allerdings recht schnell, dass alles auf den Tourismus ausgelegt ist. Auf dem Weg sind Treppen eingerichtet, Kabel zum Festhalten montiert und Holzbrücken aufgestellt, so dass fast jeder diesen Weg entlang wandern kann.
Auch wir haben unterwegs Kinder und Kleinkinder sowie ältere Menschen gesehen. Es waren Menschen mit Straßenschuhen oder solche begleitet von Hunden unterwegs. Theoretisch kann jeder der möchte, diese Wanderung machen.
Man sollte dennoch wetterfeste Kleidung und passendes Schuhwerk tragen. Auch das Beisichführen von Sonnencreme und ausreichendes Wasser ist empfehlenswert. Wir waren an einem der wärmsten Tage in diesem Jahr unterwegs. Die Temperatur lag bei ca. 30 Grad und es war nicht die Strecke die uns zu schaffen gemacht hat, sondern die Hitze.
Nach der Hälfte der Strecke kommt man dann an einem See, in dem man sich an warmen Tagen abkühlen kann.
Die Wanderstrecke war unglaublich schön. Die Aussicht ist durchgehend wundervoll, und daran vermag auch die hohe Anzahl der Besucher nichts zu ändern. Die Tatsache, dass sehr viele Menschen diese Wanderung machen, macht die dortige Natur nicht minder beeindruckend.
Oben angekommen, wird man mit einem der schönsten Aussichten schlechthin beschenkt. Der Fjord rechts und links und der Preikestolen, der sich majestätisch wie ein König über den Fjord und die angrenzenden Berge erhebt und sie beherrscht. Einfach gigantisch. Und obwohl wir uns anstellen mussten, um Fotos machen zu können, hat sich das gelohnt. Man sollte allerdings unbedingt schwindelfrei sein.
Der Nachteil dieser Wanderung ist unserer Meinung nach, die Tatsache, dass der Preikestolen überlaufen ist. Schon früh am Morgen bewegen sich Menschenmassen in Richtung Felsplateau und oben auf der Kanzel ist es auch nicht besser. Möchte man Fotos auf dem Felsen machen, muss man Schlage stehen.

Das ist nicht das, was wir unter einer „Wanderung in der wilden Natur“ verstehen. Es ist lästig. Im Vergleich dazu war die Wanderung auf dem Skomakarnibba ein Traum und als Alternative allemal vorzuziehen, zumal die Aussicht von dort oben nicht minder schön war. Man sollte dennoch niemanden einen Vorwurf daraus machen, weil jeder einzelne von uns selbst ein Teil dieser Massen ist.
Eine Entschädigung für die Strapazen bietet allerdings die Aussicht von oben auf dem Fjord. Diese ist einfach überwältigend.
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