Wanderung im Okertal, Harz
Rundwanderung um die Okertalsperre Harz
Wanderungen im Harz begeistern uns aufgrund der vielfältigen und abwechslungsreichen Landschaft immer wieder aufs Neue, doch eine Wanderung im Okertal gehört zu den Highlights. Die dortigen Rundwanderwege gehören zu den schönsten und beliebtesten und zwar sowohl bei Wanderern als auch bei Radfahrern und Kletterer.
Wir haben uns an einem sonnigen Sonntag auf dem Weg gemacht, um das Okertal kennenzulernen und waren begeistert von dem was wir dort sehen durften.
Startpunkt Wanderung Okertallsperre
Unser Ziel war die Ortschaft Oker in der Nähe von Goslar. Dort angekommen sind wir in Richtung „Messingbrücke“ gefahren und folgten von dort aus den Schildern zum Wanderparkplatz. Dort haben wir unseren Wagen abgestellt und gleichzeitig war das der Start unserer Wanderung.
Wir folgten einem gut ausgebauten Forstweg ein paar Hundert Meter in den Wald hinein, bis wir zu einem Schild mit den drei Rundwanderwegen im Okertal gelangten.
Dort haben wir uns entschieden dem Rundwanderweg 2 zu folgen (rot gekennzeichnet). Also gingen wir weiter. Wir folgten Beschilderung, die zunächst für die Rundwanderwege 2 und 3 (gelbe Markierung) in die gleiche Richtung wies. Nach ein paar hundert Meter gelangten wir zu einem Waldweg. Hier wiesen die Schilder für den Rundwanderweg nach rechts und nach links.
Wir entschieden uns nach rechts zu gehen, gelangten aber sehr schnell zur Landstraße 498. Und da standen wir nun. Wohin weiter? Die Wegweiser waren plötzlich weg.
Auf dem Rückweg haben wir dann festgestellt, dass der Wanderweg an dem Restaurant „Waldhaus im Okertal“ weiterführte. D.h. wir hätten an der Landstraße ein Stück nach rechts gehen und dann beim Restaurant die Straße überqueren müssen.
Zu dem Zeitpunkt konnten wir das jedoch nicht erkennen. Also gingen wir wieder zurück und nahmen den Weg nach links.
Wanderung durch das Okertal zu den Kästeklippen
Es ging nach oben. Der breite gut ausgebaute Forstweg führte uns direkt in die Kästeklippen. Wir sahen zwar die für den Harz leider typischen Bilder von abgestorbenen Bäumen, aber dafür sahen wir auch spektakuläre Felsenformationen und einen grandiosen Blick ins Okertal.

Wir sahen etliche Felswandkletterer, die den Weg nach oben beschritten, aber auch Gruppen von werdenden Kletterern, die erst die Techniken erlernten. Der Gedanke dort oben zu stehen war tatsächlich verlockend. Wir entschieden uns jedoch lieber ein paar kleine Felsen zu besteigen. Das sollte reichen.
Romkerhaller Wasserfall
Wir gingen weiter und nach einer Weile gelangten wir an dem Zulauf zum Romkerhaller Wasserfall. Dort oben war die Aussicht zwar grandios, aber der Wasserfall an sich war zum Übersehen. Hätten wir nicht gewusst, dass dort der Wasserfall ist, wären wir vermutlich daran vorbeigelaufen. Schöner sollte die Sicht auf dem Wasserfall von der anderen Seite der Landstraße sein. Dort sollten wir auf dem Rückweg hinkommen.

Mäusefalle
Wir gingen weiter und wollten zur Mäusefalle. Das ist eine Felsenformation, bei der ein großer Felsbrocken von einem kleinen gestützt wird. Zunächst sahen wir den Wegweiser. Aber auch dieser verschwand nach einer Zeit und wir gingen weiter blind. Keine Spur von Schildern. Leider mussten wir auch auf dieser Wanderung mit der bescheidenen Beschilderung der Wanderwege im Harz kämpfen, auf die wir immer wieder stoßen.
Wir gingen dennoch weiter, sahen auch viele interessante Felsformationen, vielleicht sogar die Mäusefalle, vielleicht aber auch nicht. Wir wissen es nicht. Jedenfalls hatten wir genug davon und gingen ein Stück zurück in Richtung Adlerklippe.
Doch bevor wir dahin kommen sollten, überquerten wir die Landstraße und erblickten den Romkerhaller Wasserfall, nun aber von unten. Er führte wenig Wasser, war aber aus dieser Perspektive wesentlich spektakulärer als von oben. Er war sehr schön anzusehen.

Wanderung zur Adlerklippe
Der Weg, dem wir jetzt folgten, war wunderbar. Er führten uns parallel zu einem Bach und an mächtigen Felsformationen vorbei.
Verlobungsinsel im Okertal
Der idyllische Wanderweg führte uns bald zu einem der schönsten Plätzte der ganzen Wanderung, nämlich der Verlobungsinsel. Dort gelangt man über eine schöne Holzbrücke auf eine Felseninsel Mitten im Flussbett. Eine Holzbank lädt zum Verweilen und Entspannen ein. Und als Andenken an diesen märchenhaften Ort, holt man sich einen Stempel der Harzer Wandernadel ab.
Wir folgten dem Waldweg weiter. Er führte uns mal an der Landstraße entlang und dann wieder durch den Wald, vorbei am alten Wasserwerk und an verlassenen Häuser, die sich die Natur langsam, aber stetig wiederholt. Lost Places im Harz.
Marienwand
Wir erblickten die Marienwand, ein beliebter Kletterfelsen im Okertal.

Der Frosch
Wir gingen am Frosch vorbei. Eine Steinformation, dessen Anblick an einem Frosch erinnert.
Adlerklippe
Und bald gelangten wir zu der wohl spektakulärsten Stelle der gesamten Wanderung, zur Adlerklippe. Eine auf einem hohen Felsen positionierte Adlerfigur kündigte die Klippe schon vom weiten an. Und dann waren wir da. Man klettert rauf und hat einen wunderbaren Ausblick über den Okertal. An diesem Nachmittag hatten wir das Glück allein dort zu sein. Kein Gedränge, keine Eile. Wir haben uns Zeit gelassen und den Augenblick genossen.
Endpunkt Wanderung
Nach einer Weile folgten wir dem Waldweg weiter, der uns dann zum Restaurant „Waldhaus im Okertal“. An der Landstraße angekommen, erkannten wir die Stelle, an der wir schon am Morgen waren und von wo aus wir umgekehrt sind, weil wir den weiteren Weg nicht erahnen konnten. Nun überquerten wir die Brücke und gingen den gleichen Weg wie am Morgen zurück. Alsbald kamen wir dann beim Parkplatz an.
Die von uns zurückgelegte Rundwanderung war ca. 16 km lang. Diese haben wir überwiegend auf gut ausgebauten Forst- und Wanderwegen zurückgelegt. Aber die wunderbare Sonne und die nicht unerhebliche Streckenlänge haben uns dennoch müde gemacht. Müde aber entspannt und glücklich.
Wandern im Harz: von Bad Harzburg zu den Kästenklippen und Treppenstein
Auch wenn man jahrelang immer wieder im Harz unterwegs ist, gibt es immer wieder neues zu sehen und zu erleben. So haben wir auch dieses Mal eine neue Wanderroute entdeckt, die uns sehr gefallen hat. Da wir in Bad Harzburg übernachtet haben, suchten wir eine Wanderung in der Nähe der Stadt und haben die Kästeklippentour entdeckt.
Kästeklippen
Gestartet sind wir vom Parkplatz des Café Goldberg. Dieser liegt etwas 3 km außerhalb von Bad Harzburg. Bei der Anfahrt sind wir kurz vor der Ankunft an einem Camping vorbeigefahren und dann führte uns der Weg in den Wald. An einer Stelle muss man nach links abbiegen und nach wenigen hundert Metern kommt man beim Café Goldberg an. Aber da dort nur wenig Parkplätze vorhanden sind, haben wir unser Wagen bei der Abbiegung abgestellt. Dort war der Weg etwas breiter, so dass wir niemanden behindert haben. Von dort aus ging es dann zu Fuß weiter.
Die ca. 12 km lange Wanderstrecke ist mit dem Symbol des „Alten vom Berge“ markiert, der gleichzeitig auch das Ziel dieser Wanderung ist. Wir folgten den Wegweisern in Richtung zum „Wasserhaus“. Danach folgt ein etwas längerer Anstieg im Gläsekental an einem schönen Bach entlang bevor man dann zur Kästestraße gelangt.
Alten vom Berge
Die Strecke führt weiter an der Schutzhütte „Alt Schlewecke“ vorbei bis hin zum Ziel der Wanderung, zu den Kästeklippen. Als wir diese nach ca. 6 km erreicht hatten, standen wir dort oben wie auf einer „Felsenterasse“ und es bot sich uns ein wunderbarer weitläufiger Ausblick über den Nationalpark Harz an.
Jedoch suchten wir fieberhaft den „Alten vom Berge“. Dieser war auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Als wir dann aber zum ausgeschilderten Aussichtspunkt am Rand der „Felsenterasse“ angekommen waren, erblickten wir den sympathischen „Alten vom Berge“. Ein Felsbrocken in Form eines Gesichts. Einfach nur schön.
Wir ruhten uns dort oben etwas aus und blickten dabei in die Ferne. Danach ging es weiter über den Steinbrecherweg, vorbei an der Schutzhütte Goldberg und zurück zum Café Goldberg.
Treppenstein
Allerdings passierten wir auf dem Rückweg noch den „Treppenstein“. Diese bizarre Felsklippe war das zweite Highlight unserer Wanderung. Dabei handelt es sich um eine langgestreckte Felsformation aus Granitstein, die man mit Hilfe von uralten in den Stein gehauenen Stufen besteigen kann. Entdeckungen in der Umgebung des Treppensteins deuten darauf hin, dass dieser vermutlich Teil einer Befestigungsanlage aus dem 13 Jh. war.
Wie auch immer die Geschichte des Treppensteins sein mag, fest steht, dass es viel Spaß gemacht hat diese Felsformation zu besteigen und dass die Aussicht von dort oben über die Wälder traumhaft ist.
Insgesamt brauchten wir für diesen Rundwanderweg ca. 3 Stunden. Unterwegs freuten wir uns über wunderbare Felsformationen, frische Bergbäche, tolle Aussichten und den für den Harz so typischen kaputten Wald, wobei wir uns über das letztere nicht wirklich freuen konnten.
Harzer Wandernadel
Schließlich sei noch für die Jäger der Harzer Wandernadeln erwähnt, dass man auf dieser Wanderung zwei Stempeln ergattern kann, und zwar an der Kästeklippe sowie am Treppenstein.
Bad Harzburg
Zum Abschluss eines wunderschönen Tages, haben wir noch einen Spaziergang durch die schöne Stadt Bad Harzburg gemacht. Wir schlenderten bei sonnigem Wetter durch die Fußgängerzone und genossen dabei die stille und friedliche Atmosphäre dieser Straßen. Die kleinen Läden, die beeindruckenden Statuen sowie die wunderschönen Bäume mit ihrer bunten Blütenpracht boten uns ein unglaublich entspannendes Ambiente. Besser kann man solch einen Tag nicht beenden.
Unsere Reiseberichte aus dem Harz:
- Wanderung zum Brocken: von Oderbrück
- Wanderung zum Brocken: von Schierke
- Wanderung zu den Luchsen: Wanderung zum Wildkatzengehege in Bad Harzburg Harz
- Kästeklippentour: von Bad Harzburg zu den Kästenklippen und Treppenstein
- Clausthal Zellerfeld: eine schöne und reiche Stadt
- Wanderung zur Wolfswarte: Wandern in Altenau
- Wanderung auf dem Wurmberg
- Braunlage: ein Luftkurort
- Wanderung in Okertal: Rundwanderung um die Okertalsperre
- Goslar: Sehenswürdigkeiten
- Baumwipfelpfad: in Bad Harzburg
- Die Teufelsmauer