Wanderung zum Hermannsdenkmal Teutoburger Wald
Von den Externsteine zum Hermannsdenkmal
Der Teutoburger Wald ist ein wunderschönes Plätzchen Erde. Die dichten saftigen Mischwälder mit ihren besinnlichen Düften, gepaart mit vielen geschichtlich-künstlerischen Sehenswürdigkeiten, machen diese Gegend zu einem der beliebtesten Ausflugsorte. Dies trifft auch für uns zu. Ähnlich schnell zu erreichen, wie der Harz, jedoch wesentlich schöner, da der Wald hier noch gesund ist.
Nachdem wir das letzte Mal die Externsteine besucht haben, war für uns klar, dass wir wiederkommen werden. Allerdings wollten wir jetzt etwas anderes sehen. Also haben wir uns für den Hermannsdenkmal entschieden. Dieses Denkmal erinnert an den Fürsten der Cherusker, der den Römern im 9 Jahr n. Chr. eine derartige Niederlage in der Schlacht von Varusschlacht verpasste, da sich die Römer vom Gedanken der Eroberung Germaniens verabschiedet haben. Hermann der Cheruske war somit ein wichtiger Mann. Grund genug sein Denkmal zu besuchen.

Gestartet sind wir von den Externsteinen und folgten dem Hermannsweg (gekennzeichnet mit dem Buchstaben H). Die Entfernung zwischen Externsteine und Hermannsdenkmal beträgt ca. 10 km.

Gleich nach dem Start ging es in dem Zauberwald hinein, steil nach oben. Schon nach kurzer Zeit bot sich uns eine wunderbare Aussicht über die gesamte Region Lippe an. Einfach atemberaubend.
Diejenigen, die schon nach wenigen Metern müde wurden, konnten sich an dieser Stelle auf einer Hängematte entspannen, und für die wissbegierigen waren Schilder mit den heimischen Vögeln ausgestellt mit Hilfe derer man lernen konnte, sie zu erkennen. Das Spiel „Erkenne diese Vogelstimme“, wobei die Infotafel eine Vogelstimme abspielt und der Betrachter den richtigen Vogel benennen muss, war herausfordernd, aber gleichzeitig auch sehr ernüchternd. Hinsichtlich des „Vogelwissens“ ist noch viel Luft nach oben.
Wir gingen weiter und kamen zur Vogeltaufe. An diesem Ort sollen bei einer Taufe im Freien plötzlich hunderte Vögel sich niedergelassen und somit die Taufzeremonie verschönert haben. Heute ist nur noch ein Gedenkstein zu sehen.

Wir durchquerten weiter den Wald, Kilometer für Kilometer. Anstrengend, aber schön. Wir durchquerten idyllische Dörfer und kamen auch an der Adlerwarte Berlebeck und am Vogel- und Blumenpark Heiligenkirchen vorbei.
Nach ein paar weiteren Kilometern erblickten wir Hermann über den Baumkronen. Jetzt konnte es nicht mehr weit sein. Und doch dauerte es noch eine ganze Zeit, bis wir am Parkplatz des Denkmals angekommen waren.
Noch einmal um das Restaurant „Gastronomie am Hermann“ vorbei und dort stand er in voller Größe: Hermann, der Cherusker. 26.57 Meter hoch, aufgestellt auf einem Unterbau mit Kuppel von insgesamt 26,89 Meter. Ein wahrlich imposantes Denkmal mit einer Gesamthöhe von 53,46 Meter.
Nicht umsonst gilt das Denkmal als eines der bekanntesten Denkmäler Deutschland und Europas, welches jährlich ca. 500.000 Besucher anzieht.
Auf dem weitläufigen Gelände ist noch das Haus des Erbauers des Hermanndenkmals, Ernst v. Bandel, zu sehen.
Ferner können sich die Kinder im Kletterpark am Hermann austoben. Für uns gab es Eis und ein kühles Getränk, bevor wir uns wieder auf dem Rückweg machten.
Dieses Mal wollten wir eine andere Route nehmen und folgten der Kennzeichnung X6. Über breite Waldwege, vorbei an traumhaften Weideflächen kamen wir an der Ruine Falkenburg an.

Die einst stolze Burg wurde ab ca. 1190 erbaut und im 16 Jh. Wieder verlassen. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, sondern lediglich ihre Mauern wurden gefestigt. Beim Durchschreiten der Burg kann man anhand der Mauern und mit Hilfe seiner Fantasie die einzelnen Gebäude ins Leben erwecken. Steinerne Geschichte. Wunderschön.
Von der Burg waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Ausgangspunkt, den Externsteinen. Ehrlich gesagt, haben wir uns sehr gefreut, sie zu sehen.
Denn seit dem Morgen haben wir 25 Kilometer zurückgelegt. Die Strecke entspricht ca. 115 Stockwerken. Und langsam fühlte ich mich, als ob ich von diesem Hochhaus gestürzt wäre. Es war höchste Zeit sich ein wenig auf den Wiesen um die Externsteine auszuruhen und einen letzten Blick auf diese Naturdenkmäler in der untergehenden Sonne zu werfen. Mal wieder ein gelungener Tag im Teutoburger Wald.

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