Wanderung zum Karlstein
Wanderung in Regionalpark Rosengarten
Zwischen den Höhen der Harburger und Schwarzen Berge befindet sich der Regionalpark Rosengarten. Außer mit dem Wildpark Schwarze Berge und dem Freilichtmuseum am Kiekeberg überzeugt der Nationalpark mit seinen wunderschönen Laubwäldern. Diese traumhaften Wälder sollten an einem warmen und sonnigen Sonntag unser Erholungsgebiet sein. Und da jede Wanderung ein Ziel haben sollten, haben wir uns für eine Wanderung zum Karlstein entschieden.
Dabei handelt es sich um einen ca. 2 Meter großen Stein, welcher von mehrere Furchen durchzogen ist. Zu der Frage, wie diese Furchen entstanden sind, gibt es verschiedenen Antworten.
Der Legende nach, legte sich vor langer Zeit Karl der Große an diesem Stein schlafen. Da er sehr müde war, drohte er bevor er sich hinlegte, dass er jeden töten würde, der ihn weckt. Da sich aber das Heer der Sachsen näherte, wollten seine Soldaten ihn jedoch unbedingt wecken. Aus Angst jedoch getötet zu werden, warfen sie einen Hund auf ihn. Karl der Große sprang auf und rief wutstaubend aus: „ So wie ich diesen Stein schlage, werde ich die Sachsen schlagen“ Dabei schlug er mit seinem Schwert einen tiefen Spalt in den Steinbrocken. Beim Losreiten sprang er mit dem Pferd über dem Stein, wobei das Pferd mit seinen Hufen Schleifspuren auf dem Stein hinterließ. Diese sind bis heute sichtbar.
Eine andere, zugegeben weitaus weniger coole, Antwort besagt, dass dieser Felsbrocken noch aus der Eiszeit stamme und die sichtbaren Furchen und Spalten seien durch die Witterungsverhältnisse entstanden.
Der Karlstein ist am besten von der Rosengartenstrasse aus zu erreichen. Diese Strasse verbindet den Ort Grauen mit Sieversen, wobei sie die B 3 (Nähe BAB 1, Abfahrt Rade) überquert. Von der Rosengartenstrasse aus, ist der Karlstein ausgeschildert. Man kommt auf einem Parkplatz und von dort aus startet ein ca. 600 Meter langer Pfad, der zum Stein führt.
Da diese kurze Entfernung keiner wirkliche Herausforderung für eine Sonntagswanderung darstellt, haben wir uns entschieden vom Pfad zunächst nach links abzubiegen, genau in die entgegengesetzte Richtung, weg von Karlstein.
Der Wanderweg führt über Höhen und Tiefen und bei schönem Wetter, streicheln die, durch das lichtdurchlässige grüne Walddach dringenden Sonnenstrahlen, die Gesichter der Wanderer. Dieses angenehme Gefühl im Zusammenwirken mit den lauten Gesänge der Vögel, durchdringt die Seele und führt zur vollkommenen Entspannung.
Man spürt förmlich, wie sich die Batterie auflädt und man vergisst Zeit und Raum. Lediglich die vorbeifahrenden Radfahrer oder die Begrüssung der Reiter sowie der anderer Wanderer erinnern einen, dass man noch in dieser Welt ist.
Da rechts und links vom Pfad zahlreiche weitere Wege abgehen, kann man die Entfernung der Wanderung nach Lust und Laune bestimmen.
Wir sind ca. 7 Kilometer gelaufen, bis wir wieder bei der Abzweigung zum Karlstein angelangt sind. Von dort aus mussten wir nur noch 400 Meter gehen, bis wir am Schafplatz von Karl dem Großen angelangt sind.
Zuvor haben wir jedoch noch eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Der Nationalpark verfügt zwar nicht wie Mauritius über Siebenfarbige Erde , aber immerhin über Zweifarbige Erde. Das ist ja auch schon was.
Ob man diesen Stein beeindruckend findet oder eher nicht, mag jeder für sich entscheiden. Tatsache ist aber, dass der Weg dorthin, über Umwege, allemal der Mühe wert ist. Ein Spaziergang durch diese wunderschönen Laubwälder ist erholsam und Balsam für die Seele und der Karlstein ein gelungener Abschlusspunkt.