Wismar-Sehenswürdigkeiten
Wismar – ein Tagesausflug
Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die wir während unseres Tagesausflugs nach Wismar bewundern konnten, haben uns ins Staunen versetzt.
Es ist erstaunlich wie viele Attraktionen eine kleine Stadt mit nur ca. 45.000 Einwohnern und einer Fläche von knapp 41 km2 haben kann. Eigentlich ist die ganze Altstadt eine Sehenswürdigkeit. Nicht umsonst ist die Wismaer Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe.
In den fast perfekt erhaltenen Gebäuden der Altstadt und dem Alten Hafen spiegelt sich die einstige Größe der mittelalterlichen Seehandelsstadt.
Über die Innenstadt als Ganzes hinaus, stechen einzelne Gebäude heraus, die als Sehenswert in Wismar einzeln hervorzuheben sind.
Sehenswürdigkeiten in Wismar, die man gesehen haben muss
Kirchen von Wismar
Da ist zunächst einmal die sakrale Architektur zu erwähnen. Die drei Hauptkirchen von Wismar, aber nicht nur diese, beeindrucken als Zeugen der Norddeutschen Backsteingotik. Die Hundertausende in Handarbeit aus Lehm geformten und gebrannten Mauerziegeln dominieren das Gesamtbild der Stadt. Wer rote Ziegelstein mag, wird Wismar lieben.
St. Nikolai Kirche
Die in den Jahren 1381 bis 1487 als Kirche der Seefahrer gebaute Kirche St. Nikolai ist das Wahrzeichen Wismars. Mit ihrem 37 Meter hohen Mittelschiff thront die viert höchste Kirche Deutschlands über die Stadt und lockt Gläubige und Touristen zu gleichen Maßen in ihr Inneres ein.


St. Georgen Kirche
Die mächtige gotische Kreuzkirche ist die größte der drei Kirchen Wismars. Wann genau diese gebaut wurde, ist nicht bekannt. Die frühste schriftliche Erwähnung dieser Kirche stammt jedoch aus dem Jahr 1255. Im zweiten Weltkrieg wurde sie schwer beschädigt und wird seit 1990 wieder aufgebaut. Man kann für kleines Geld den 36 Meter hohen Turm besteigen und von dort eine wunderbare Aussicht über die Stadt genießen.


St. Marien Kirche
Als dritte Kirche im Bunde steht die St. Marien Kirche in Wismar. Diese im Jahr 1260 erbaute Kirche wurde bei einem Luftangriff im zweiten Weltkrieg ebenfalls schwer beschädigt und heute steht nur noch der 80 Meter hohe Turm. Um diesen herum können noch drei Innenräume besichtigt werden, in denen Ausstellungen zu dem Handwerk und den Techniken des hanseatischen Kirchenbaus gezeigt werden. Auch der Turm dieser Kirche kann bestiegen werden.

Beschädigt oder nicht. Besichtigt müssen alle diese Kathedralen werden, denn sie sind mehr als nur beeindruckend. Ihre imposanten Erscheinungen machen uns demütig und öffnen unsere Herzen und Sinne für die Mächte, die diese Kirchen ihr Zuhause nennen.
Marktplatz
Das Herz der Stadt ist zweifelsohne der Markplatz. Dieser Marktplatz mit einer Größe von 10.000 m2 ist der größte Marktplatz Norddeutschlands. Der Marktplatz von Wismar ist umgeben von zahlreichen faszinierenden historischen Gebäuden, die jede einzelnen für sich genommen eine unglaubliche Faszination ausüben.


Alter Schwede
Besonders hervorzuheben ist das älteste Bürgerhaus der Stadt Wismar, der sog. „Alter Schwede“. Das im Jahr 1380 erbaute Haus empfängt heute seine Gäste in seiner Funktion als Gaststätte, hat aber von seiner architektonischen Faszination in all den Jahrhunderten nichts eingebüßt. Der über der Eingangstür sichtbare Schwedenkopf, weist auf die entscheidende Rolle der Schweden in Wismar.

Exkurs: Geschichte der Schweden in Wismar
Überhaupt haben wir uns gewundert überall in Wismar auf die Schweden zu treffen. Und wird haben uns gefragt, wie es dazu kommt, den nahliegend ist diese Tatsache nicht.
Ein Blick ins Geschichtsbuch hat allerdings gezeigt, dass Wismar im Jahr 1632, also während des dreißigjährigen Kriegs, von den Schweden erobert wurde. Im anschließenden westfälischen Frieden vom 1648 wurde Wismar sodann Schweden zugesprochen.
Später wurde Wismar von den Dänen erobert, bevor sie dann Wismar im Jahr 1716 wieder an die Schweden abgeben mussten. Da die Schweden jedoch kaum finanzielle Vorteile von der Hansestadt hatten, verpfändeten sie die Stadt für 100 Jahre an den Herzog von Mecklenburg, bevor sie dann im Jahr 1903 endgültig an das Deutsche Reich fiel.
Dieser intensive Einfluss der Schweden in Wismar ist bis heute, insbesondere in der Architektur, noch sichtbar und wird von den Bewohnern auch noch gefeiert, z.B. in Form des jährlichen Schwedenfestes.

Die Wasserkunst
Gegenüber dem „Alten Schweden“ findet sich eine weitere Sehenswürdigkeit von Wismar und zwar das im 16. Jahrhundert über ein Trinkwasserbrunnen errichtetes prächtiges Gebäude. Das prunkvolle Bauwerk gilt als eines der Wahrzeichen Wismars.

Rathaus Wismar
Das imposanteste Gebäude am Marktplatz von Wismar ist aber das Rathaus, welches in den Jahren 1817 bis 1819 errichtet wurde.
Absolut empfehlenswert ist es, sich in einem der zahlreichen Cafés am Marktplatz zu setzen und diese mittelalterliche Atmosphäre in sich aufzusaugen und zu genießen. Es werden unvergessliche Momente bleiben.

Stammhaus der Karstadt AG
Wismar hat aber noch mehr Attraktionen zu bieten.
Unweit vom Rathaus steht eine eher ungewöhnliche Sehenswürdigkeit. Weiß man nicht im Voraus schon, dass sich um eine solche handelt, besteht die Gefahr, dass man achtlos an ihr vorbeigeht. Das wäre aber sehr schade, denn es geht bei dieser Sehenswürdigkeit um das allererste Kaufhaus der Kaufhauskette Karstadt, welches im Jahr 1881 von Rudolph Karstadt in Wismar gegründet wurde.
Alter Hafen
Von der Altstadt sind wir dann in Richtung des „Alten Hafens“ gegangen. Was einen nicht sehr verwundern mag, war der Hafen einst das Herz dieser Seefahrerstadt.


Dort tobte das Leben, wie auch an diesem Sonntag, wo wir ihn besuchten. Boomte früher das wirtschaftliche Leben dort, ging es heute dort um Vergnügen für klein und groß.
Zahlreiche Wismarer schlenderten über den Jahrmarkt am Hafen und ließen sich von der warmen Sonne und den zahlreichen Leckereien verwöhnen. Die an diesem Tag wenig beachteten angelegten alten Segelschiffe, zeugten von der einstigen Macht dieses Hafens.

Baumhaus und Schwedenköpfe
Von dieser Macht zeugt auch das imposante Baumhaus von Wismar im alten Hafen. Dieses wunderbare Gebäude ist anders als der Name indiziert, kein Baumhaus im wahrsten Sinne des Wortes. Vielmehr war es einst der Sitz des Hafenmeisters und später der Hafenbehörde.
Der Name Baumhaus ist darauf zurückzuführen, dass früher vom Baumhaus aus bei Nacht oder bei Gefahr der Hafen verschlossen wurde. Dafür wurde ein Holzbalken vor die Hafeneinfahrt gezogen, welches das Anlegen von unerlaubten Schiffen verhindern sollte.
Heute befindet sich im Baumhaus das Maritime Traditionszentrum.
Vor dem Eingang in das Baumhaus stehen zwei wunderschöne bunte Schwedenköpfe. Diese erstmals im Jahr 1672 erwähnten Schwedenköpfe markierten auf Duckdalben in der Wismarer Bucht angebracht, die Einfahrt in den Wismarer Hafen.

Wassertor in Wismar
Nicht zu vergessen ist noch das Wassertor. Dieses sich am Rand der historischen Altstadt befindenden Hafen Tor ist das letzte von den fünf ehemals bestehenden Stadttoren der Wismarer Stadtbefestigung.

Wismarer Wasserturm
Empfehlen möchten wir noch einen kurzen Abstecher zu dem alten Wismarer Wasserturm. Diese im Jahr 1897 errichtet Backsteinturm mag nicht so imposant sein, wie die drei Kathedralen oder dem Rathaus, aber sehenswert ist er allemal. Und da die Entfernungen in Wismar wirklich sehr überschaubar sind, wäre es schade, dieses schöne Bauwerk zu übersehen.

All diese imposanten und faszinierenden Bauten haben uns sehr beeindruckt. Aber was uns fast noch mehr bewegt hat, waren die Kleinigkeiten in dieser Stadt. Das waren die kleinen und großen Skulpturen überall in der Stadt.
Glückliche Schweine auf Brücken oder entspannte Grazien vor den Kirchen. Nicht minder schön waren die wunderschönen und wohlduftenden Rosensträucher vor den Hauseingängen in den ruhigen Gassen der Altstadt. Diese einzelnen Schnappschüsse haben sich in unsere Erinnerung eingebrannt.
Wismarer Strand mit Seebrücke
Aber da wir an der Ostsee waren, konnte natürlich ein Besuch am Strand nicht fehlen. Und Wismar hat einen Strand mit einer Seebrücke, die jedoch etwas außerhalb der Stadt liegt, namentlich in Wendorf.

Von Hafen aus sind es ca. 4,5 km bis zur Seebrücke, so dass wir den Bus mit der Nummer 1 genommen haben. Dort angekommen sind wir die Seebrücke entlanggegangen und haben die frische und unverwechselbare Ostseeluft tief eingeatmet. Der Strand hat uns nicht umgehauen, aber man kann ja nicht alles haben.
Wer Lust auf einen tollen Strand hat, kann sich auf die ca. 20 km weit entfernte Insel Poel begeben.
Das Wasser war jedenfalls wundervoll und die Blicke schweiften am Ende der Seebrücke über das Meer und folgten einzelnen Segelschiffen bis zum Horizont.
Zurück in die Stadt sind wir mit dem Bus mit der Nummer 2 gefahren. Diese Rückfahrt wurde dann unbeabsichtigt zu einer Stadtrundfahrt, da der Bus uns durch Stadtteile geführt hat, zu denen man als Tourist niemals kommen würde und so konnten wir auch das tatsächliche, heutige Wismar sehen. Erwartungsgemäß nicht so beindruckend wie die historische Altstadt, aber auch sehr sauber und schön.
Wer ein Faible für das Mittelalter hat, wird Wismar lieben. Diese wunderschöne historische Altstadt mit ihren imposanten und perfekt erhaltenen Bauten, die mächtigen sakralen Bauten aber auch die Schönheit der Natur in der Stadt sowie die verspielte Kunst in den Straßen der Stadt, machen diesen Tagesausflug unvergesslich. Taucht ein in die vergangenen Zeiten und genießt die schönen Seiten des Mittelalters in Wismar.
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Tagesausflug zur Insel Sylt, Insel Föhr